Im Rahmen der 31. Sitzung des Fachkreises Logistikimmobilien diskutierten Fachleute aus Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden zentrale Zukunftsfragen rund um den Logistikstandort Hamburg. Im Mittelpunkt standen dabei innovative Technologien zur Flächenidentifikation, strategische Entwicklungsziele und die Entwicklung des Hamburger Hafens. Die Beiträge der Vortragenden zeigten dabei, wie Hamburg seine Wettbewerbsfähigkeit im globalen Logistiknetzwerk stärken kann – durch nachhaltige Flächenpolitik, digitale Werkzeuge und vorausschauende Standortentwicklung.

Am 8. Juli 2025 fand in Hamburg die 31. Sitzung des Fachkreises Logistikimmobilien statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden drei zentrale Themen vorgestellt, die sich mit der innovativen Flächenidentifikation durch den Deutschen Brownfield Verband, der strategischen Entwicklung des Logistikstandorts Hamburg sowie mit der Entwicklung verfügbarer Flächen im Hamburger Hafen befassten.

Den Auftakt machte Raphael Thießen vom Deutschen Brownfield Verband, der u.a. ein digitales Werkzeug zur Potenzialflächenidentifikation präsentierte. Der Verband setzt sich bundesweit für die Reaktivierung ungenutzter Industrie- und Gewerbeflächen – sogenannter Brownfields – ein. Mit Hilfe eines KI-gestützten Tools wurden deutschlandweit bereits rund 39.000 geeignete Flächen identifiziert, die in der Regel mindestens 2.000 Quadratmeter groß sind. Ergänzt wird das Tool durch ein digitales Kataster, das unter anderem visuelle Oberflächenanalysen ermöglicht. Zudem wurde ein spezielles Brownfield-Zertifikat entwickelt, das die Qualität und Eignung von Flächen dokumentiert. Die vorgestellte Lösung zielt darauf ab, die Revitalisierung brachliegender Grundstücke zu beschleunigen, die Inanspruchnahme neuer Flächen zu reduzieren und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Stadt- und Standortentwicklung zu leisten.

Carmen Schmidt von der Logistik-Initiative Hamburg stellte anschließend die Logistikstrategie Hamburg 2035 vor. Ziel dieser Strategie ist es, Hamburg im internationalen Wettbewerb der Logistikmetropolen zukunftsfähig aufzustellen. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass sich die Branche im Spannungsfeld globaler Megatrends, technologischer Innovationen und ökologischer Herausforderungen befindet. In einem breit angelegten Strategieprozess wurden daher zahlreiche Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung eingebunden. Die Analyse umfasste nicht nur statistische Datenauswertungen und Trendradare, sondern auch einen Vergleich mit internationalen Vorreiterstädten wie Rotterdam, Singapur und Paris. Im Ergebnis wurde ein ambitioniertes Leitbild formuliert, das auf Innovationsfreude, Leistungsfähigkeit und die kreative Mitgestaltung künftiger Entwicklungen setzt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Flächenentwicklung: Brownfield-Projekte, mehrgeschossige Logistikimmobilien, beschleunigte Planungsverfahren und regionale Kooperationen sollen helfen, dem Flächenmangel entgegenzuwirken. Ergänzt wird dies durch Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsanbindung, Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien und politischer Unterstützung für die Branche.

Insgesamt zeigte die Sitzung deutlich, wie wichtig eine strategisch vorausschauende Flächenpolitik, digitale Werkzeuge und konkrete Investitionsprojekte sind, um die Zukunftsfähigkeit von Logistikstandorten wie Hamburg zu sichern.

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