Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Der neue Quartiers-Hub ist eine Bereicherung für Altona-Altstadt. Die gemischte Nutzung vor Ort stellt einen Ausweg hinsichtlich der bestehenden Flächenknappheit dar. In der Holstenstraße 20 werden nun nachhaltige Lösungen für den Warenverkehr weiter etabliert und sichtbar gemacht. Und durch die sozial-kulturellen Angebote entsteht eine neue zentrale Anlaufstelle, die für und mit den Menschen im Quartier fortlaufend weiterentwickelt wird. In diesem Zusammenhang entstand ein weiteres Angebot des Bezirks für Menschen in prekären Lebenslagen. Durch das Sozialkiosk können Menschen an drei Tagen mit Lebensmitteln, Hygieneartikel und Kleidung versorgt werden. Zusätzlich steht ein breit gefächertes Beratungsangebot zur Verfügung, welches gerade in der aktuellen Zeit auf die Fragen, Nöte und Sorgen der Menschen eingehen möchte. Federführend ist hier unsere bezirkliche Straßensozialarbeit Ottensen.“
Jan Kruska, Projektleiter Micro Depots, Smart City | DB: „Beim Projekt Smart City der DB schaffen wir umweltfreundliche Alternativen für Mobilität und Logistik – ein zentraler Schlüssel zu einer lebenswerten Stadt. Ich bin zuversichtlich, dass das Micro-Depot hier in Altona von Anwohnenden und Partner*innen zügig angenommen wird. Unser Ziel ist es, möglichst viele Partnerunternehmen an Bord zu holen. Zudem wollen wir das Logistiksystem weiter optimieren, um es so nachhaltig und effizient wie möglich nutzen zu können.“
Andrea de Luna, Vorständin von DeinTopf e.V.: „Als erste Mieter*innen sind wir bereits vor einigen Wochen ins Quartiers-Hub gezogen. Zusammen mit meinem sehr engagierten Team von Freiwilligen war es uns ein Anliegen, schnellstmöglich in die dringend benötigte Versorgung der bedürftigen und obdachlosen Menschen zu gehen. Bei ‚DeinTopf‘ ist jeder Gast herzlich willkommen, denn ‚Mein Topf ist Dein Topf‘“
Magdalena Blüchert, Vorständin der Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung: „Wir freuen uns, dass wir Teil dieses innovativen Projektes sind und durch neue Konzepte Hilfe direkt in der Nachbarschaft geben können mit unseren Partner*innen. Wir als koordinierender Part im Projektmanagement können so mehr Hilfeangebote in Kombination vor Ort anbieten und gleichzeitig schnell reagieren, wenn sich die Bedarfe ändern.“
Hendrik Schneider, CFO Hermes Germany: „Schritt für Schritt treiben wir die emissionsfreie Zustellung in deutschen Städten voran. In Hamburg läuft unser bisher größtes Nachhaltigkeitsprojekt, in der ganzen Stadt wollen wir bis Ende 2023 Pakete emissionsfrei zustellen. Dafür braucht es passgenaue Mobilitätskonzepte, die auch die Nutzung innerstädtischer Flächen beinhalten. Quartiere der Zukunft, wie hier in Altona, müssen daher die Versorgung der Bevölkerung durch Logistik konsequent mitdenken. Sie sind ideale Basis für die Paketzustellung per Lastenrad in der City, die im Zusammenspiel mit E-Transportern und Konsolidierungspunkten wie PaketShops dazu beitragen, eine nachhaltige Innenstadtlogistik zu realisieren.“
Dr. Karl Pfaff, GLS Germany CEO: „In Hamburg stellen wir wie bereits in über 50 weiteren deutschen Städten unter Beweis, dass wir nachhaltige urbane Logistikkonzepte erfolgreich auf die Beine stellen. Hierfür ist ein enger Schulterschluss mit den Kommunen und anderen Partnern erforderlich. Mit dem heute gestarteten Pilotprojekt nehmen wir dies auch in Hamburg in Angriff. Wir freuen wir uns, die zukunftsfähige Innenstadtlogistik für Hamburg maßgeblich mitzugestalten.“
Selim Ben Aissa, Geschäftsführer CityLog: „Das Bezirksamt Altona und die Smart City / DB zeigen bei diesem Projekt mit uns gemeinsam, was es heißt, Logistik in Innenstädten nachhaltig und damit zukunftsweisend zu organisieren. Dass an der Holstenstraße sogar ein multifunktionaler Hub, also der Mix aus Logistik, Mobilität und sozialem Engagement gelingt, freut uns umso mehr. Denn auch eine nachhaltige City-Logistik geht deutlich über die reine Auslieferung hinaus. Deshalb bieten wir unseren Fahrern eine unbefristete Festanstellung sowie die komplette Ausstattung und nicht zuletzt, durch das enge Zusammenspiel mit der Agentur für Arbeit, Menschen eine Chance auf eine Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt.“
Logistisch soll der Quartiers-Hub als Umschlaglager für Güter und Paketsendungen genutzt werden. Ziel ist es, durch innovative Lösungen für die Logistik auf der letzten Meile den Verkehr für Warentransporte zu reduzieren und klimafreundlich zu gestalten. Konkret bedeutet dies, dass Lieferungen und Sendungen im Quartier vom Hub aus emissionsfrei mit E-Lastenrädern eingesammelt oder verteilt werden. Die Fläche im Quartiers-Hub wird dabei von den Paketdienstleistern GLS und Hermes Germany und dem Logistikdienstleister CityLog als Umschlagplatz genutzt.
Als soziales Angebot im Quartiers-Hub entsteht durch die bezirkliche Straßensozialarbeit Ottensen, die Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung und DeinTopf e.V. ein „Sozial- und Beratungskiosk“. Hier werden unter der Woche Beratungsleistungen und Unterstützungsangebote zu den Themen Grundeinkommen, Wohnen und Schulden sowie Schulungsangebote für die Menschen im Quartier angeboten. Darüber hinaus hat der DeinTopf e.V. im Quartiers-Hub einen neuen Standort für eine soziale Ausgabestelle gefunden. Immer freitags bis sonntags (14-17 Uhr) werden im sogenannten „Sozialkiosk“ Produkte des täglichen Bedarfs, Lebensmittelspenden und warme Mahlzeiten ausgegeben. Das sozial-kulturelle Angebot soll im Dialog mit den Anwohnern*innen hinsichtlich Kultur und Bildung noch weiter ausgebaut werden.
Neben den sozial-kulturellen Angeboten und Nutzungen aus dem Bereich Logistik werden in Abstimmung mit Anwohnern*innen, der SAGA und weiteren Akteuren lokale Lösungen im Bereich des Personenverkehrs erarbeitet, um neue Angebote für nachhaltige Mobilitätsformen zu schaffen oder bestehende weiter auszubauen und einer größeren Bevölkerungsgruppe zugänglich zu machen. Der Quartiers-Hub wird zunächst im Sinne einer Zwischennutzung in der Holstenstraße 20 in Betrieb sein. Ausführliche Informationen zum Gesamtprojekt gibt es unter
Hintergrund MOVE21
Das EU-Projekt MOVE21 verfolgt das Ziel durch die Entwicklung und Erprobung innovativer Lösungen im Bereich der Personen- und Warenverkehre klimaschädliche Verkehrsemissionen in den teilnehmenden Städten zu reduzieren. Dazu werden im Bezirk Altona an verschiedenen Standorten unterschiedliche Lösungen modular kombiniert, um so Erkenntnisse für spätere reguläre Umsetzungen zu erlangen. Neben der Stadt Hamburg nehmen die Städte Oslo und Göteborg, wie auch München, Bologna und Rom teil. Das Projekt läuft von Mai 2021 bis April 2025. In Hamburg bilden das Bezirksamt Altona, die Senatskanzlei, die Behörde für Wirtschaft und Innovationen, die Hafencity Universität und die DB Station&Service AG, Smart City | DB das Projektkonsortium.