Von Mai 2021 bis April 2025 ist im Rahmen von MOVE21 das Ziel verfolgt worden, durch die Entwicklung und Erprobung innovativer Lösungen im Bereich der Personen- und Warenverkehre neue Potentiale zur Reduzierung klimaschädlicher Verkehrsemissionen in den teilnehmenden Städten zu identifizieren.
Dazu wurden im Bezirk Altona an verschiedenen Standorten Angebote für den Personenverkehr mit Logistiklösungen für die letzte Meile sowie weiteren Services für die Menschen in den umliegenden Quartieren neuartig verknüpft. Die lokalen Umsetzungen sollen helfen, neue Konzepte und Geschäftsmodelle für Logistik und Mobilität zu erproben, mit denen CO2-Einsparungen in der ganzen Stadt erreicht werden können. Die einzelnen Pilotmaßnahmen im Überblick:
Welche Nutzungen für die Nachbarschaft lassen sich mit einem logistischen Micro Depot kombinieren? – Einrichtung des Quartiers-Hubs an der Holstenstraße
Wie kann ein Transportservice von Einkäufen aus dem Einzelhandel in einem Linienbus aussehen? – Kombinierter Personen- und Warenverkehr mit einem Linienbus in Rissen
Wie könnten per On-Demand Shuttle Lieferfahrten von Kuriersendungen durchgeführt werden? – Kombinierter Personen- und Warenverkehr mit On-Demand-Shuttles
Wie lassen sich Letzte Meile Logistik und multimodale Mobilitätsangebote an einem Ort zusammenbringen? – Hamburg testet Zukunftskonzept am Kaltenkircher Platz
In Hamburg bildeten das Bezirksamt Altona, die Senatskanzlei, die Behörde für Wirtschaft und Innovationen, die HafenCity Universität und die DB InfraGO AG, Smart City | DB das Projektkonsortium von MOVE21. Gemeinsam wurde nun am 7. April ein lokales Abschlussevent in der Stadt veranstaltet, bei dem die Projektergebnisse präsentiert und mit Projektpartner*innen und Mobilitätsfachleuten die Perspektiven für eine zukünftige Aufnahme diskutiert wurde.
Bereits am 1. und 2. April hatte in Brüssel eine offizielle Gesamtabschlussveranstaltung des Projekts stattgefunden, an der neben Hamburger Projektbeteiligten auch Partner*innen aus den Projektstädten Oslo, Göteborg, München, Bologna und Rom teilgenommen haben.
Liv Assmann, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten: „Das EU-Projekt MOVE21 hat gezeigt, dass wir durch innovative Projekte im Bereich der nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilität die Lebensqualität in unseren Städten konkret verbessern können. Entscheidend für diesen Erfolg war die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteurinnen und Akteuren hier in Hamburg, vor allem aber der enge Austausch zwischen den europäischen Metropolen. Gerade durch diese ganz praktische Form der europäischen City-to-City-Kooperation haben wir in Hamburg neue Impulse bekommen, die wir auch nach dem planmäßigen Ende des EU-Projekts weiter für unsere Stadt nutzen wollen.“
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Hamburg hat gezeigt, wie nachhaltige Logistik aussehen kann: smarte Lösungen, die den Verkehr entlasten, Emissionen senken und die Lebensqualität erhöhen. Dank des EU-Projekts MOVE21 haben wir neue Ansätze erprobt, sodass nun auch andere Städte in Europa davon lernen können. Hamburg bleibt auch in Zukunft auf Kurs und Vorreiterin in Sachen innovativer Mobilität!“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Es war ein guter Weg, den wir da in den vergangenen Jahren gemeinsam beschritten haben. Denn wir haben zusammen Projekte umgesetzt, die einen echten Mehrwert für die Menschen im Projektgebiet, also bei uns in Altona, bedeutet haben. Was mich besonders freut: Die vielen positiven Erkenntnisse, die wir bei diesen Projekten gewonnen haben, behalten wir nicht nur für uns. Wir möchten diese teilen, mit anderen Städten und Kommunen. Deswegen haben wir ein ‚Best Practice Manual“ erstellt – und wir hoffen natürlich, dass es auch außerhalb Hamburgs Anklang finden wird.“
Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig, Director Digital City Science, HafenCity Universität: „Die HafenCity Universität hat sich gefreut, im MOVE21-Projekt zwei Rollen zu übernehmen: die des Leiters des Arbeitspakets „Urban Social Layer“ und die des Unterstützers der lokalen Hamburger Task Force. Unsere Universität, einschließlich des Lehrstuhls für Digital City Science, forscht zu allen Aspekten, die die Task Force in Angriff genommen hat: Mikromobilität, Multifunktionalität von Knotenpunkten, Verringerung der Kohlenstoffemissionen und Logistik. Unser besonderes Interesse galt jedoch den gesellschaftsrelevanten Aktivitäten, die die Hamburger Maßnahmen boten und durch die sich das Hamburg Living Lab im Konsortium hervorgetan hat.“
Prof. Dr. Gesa Ziemer, Director City Science Lab, HafenCity Universität: „Wir freuen uns, an der Entwicklung neuartiger urbaner Infrastrukturen wie Quartiershubs oder Mikrodepots mitgewirkt zu haben. Die im Projekt MOVE21 erprobten Mobilitäts- und Logistiklösungen liefern wichtige Erkenntnisse für die weitere Arbeit an der Mobilitätswende. Darüber hinaus hat sich erneut gezeigt, dass urbane Mobilitäts- und Logistikknoten gut in das Stadtgefüge eingebettet sein müssen und sich eine intensive Auseinandersetzung mit den vorhandenen baulichen und sozialen Strukturen auszahlt. Das City Science Lab hat die co-kreativen Prozesse der verschiedenen Akteur:innen mit den sozialen Einrichtungen und Nachbar:innen gerne unterstützt. Wir bedanken uns bei allen Projektpartner:innen und freuen uns auf zukünftige Kooperationen.“
Jan Kruska, Projektleiter Microdepot, DB InfraGO AG: „Es freut uns, dass wir unsere Expertise in das Projekt einbringen konnten. Eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Stadt braucht die Bündelung von Angeboten an zentralen Orten. Das konnten wir mit der multifunktionalen und sozialen Nutzung des Micro Depots in der Holstenstraße, der Pilotierung eines gebündelten Warenverkehrs oder dem gemeinschaftlich genutzten Kaltenkircher Platz eindrücklich zeigen.“
Hamburg erstellt Best-Practice-Manual
Darüber hinaus bietet das jüngst durch die Stadt Hamburg veröffentlichte Best-Practice-Manual wertvolle Empfehlungen und Hinweise, wie die im Projekt in Hamburg-Altona realisierten Maßnahmen auch an anderen Standorten in Hamburg und in anderen Städten realisiert werden können, um neue Ansätze im Personen- und Warenverkehr zu schaffen und klimaschädliche Emissionen zu reduzieren.
Mit einem klaren Fokus auf praktische Anwendbarkeit zeigt das Manual, wie Quartiers-Hubs als multifunktionale Zentren einen Beitrag zur Bündelung von Logistik, Mobilität, sozialen Angeboten und Dienstleistungen in urbanen Quartieren leisten können. Durch die strukturierte Darstellung von Planungs- und Umsetzungsprozessen – ergänzt durch konkrete Beispiele – unterstützt das Manual dabei, die vielseitigen Potenziale von Quartiers-Hubs auszuschöpfen und möglichst passgenau auf die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort anzuwenden.
Interessierte Bürger*innen ebenso wie Akteur*innen aus Hamburg und anderen Städten können auf der MOVE21-Projekt-Homepage das Best-Practice-Manual wie auch weitere Veröffentlichungen herunterladen und sich über die umgesetzten Projektaktivitäten und gesammelten Erfahrungen informieren.