23.02.2023

Verbändeallianz für Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung

Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik wirbt gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo), dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) e.V. für eine grundlegende Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung. Hierzu haben die Spitzenverbände ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht.

In den Branchen der Spedition und des Straßengüterverkehrs bestehen ebenso wie in der Busbranche gravierende Fahrpersonalengpässe. Derzeit fehlen bereits bis zu 70.000 Berufskraftfahrer. Da pro Jahr ca. 30.000 Beschäftigte altersbedingt ausscheiden, jedoch nur ca. 15.000 den Beruf neu ergreifen, wird die Lücke konstant größer. Auch in der Busbranche folgen zu wenig Nachwuchskräfte auf altersbedingte Abgänge.

In den Branchen der Spedition und des Straßengüterverkehrs bestehen ebenso wie in der Busbranche gravierende Fahrpersonalengpässe. Derzeit fehlen bereits bis zu 70.000 Berufskraftfahrer. Da pro Jahr ca. 30.000 Beschäftigte altersbedingt ausscheiden, jedoch nur ca. 15.000 den Beruf neu ergreifen, wird die Lücke konstant größer. Auch in der Busbranche folgen zu wenig Nachwuchskräfte auf altersbedingte Abgänge.

Ohne zügige Reformen wird sich der Berufskraftfahrermangel weiter verschärfen – mit negativen Auswirkungen auf Wirtschaft, Ver- und Entsorgung sowie die Personenmobilität. DSLV, BDE, bdo und BGL haben deshalb ein gemeinsames Positionspapier zur grundlegenden Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung erarbeitet. Darin schlagen die Verbände folgende Maßnahmen vor: 

  • Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung („2 in 1“) unter Beibehaltung der Ausbildungsqualität
  • Abbau der Sprachbarrieren bei der Berufskraftfahrerqualifikation
  • Führerscheinerwerb in zusätzlichen Fremdsprachen
  • Öffnung des Prüfmonopols zur Entzerrung der Engpässe bei Prüfterminen
  • Unbürokratische Anerkennung ausländischer Führerscheine
  • Aufhebung des Wohnortprinzips für den Führerschein und die Berufskraftfahrerqualifikation
  • Digitalisierung von Aus- und Weiterbildung (E-Learning) sowie der Verwaltung
  • Anpassung der Mindestalter-Regelung für Berufseinsteiger
  • Reduktion der Führerscheinpflichtstunden für den Busführerschein der Klasse D

In Deutschland werden heute die Inhalte der europäischen Berufskraftfahrerqualifikationsrichtlinie getrennt von der Fahrausbildung unterrichtet und geprüft. Durch eine Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung als „2-in-1“-Modell wäre die Ausbildung weniger zeitaufwändig und deutlich günstiger – bei Erhalt der Ausbildungsqualität. Des Weiteren müssen die theoretische und praktische Führerscheinprüfung sowie die Berufskraftfahrerqualifikation in unterschiedlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union absolviert werden können. Das geltende Wohnortprinzip muss daher auf europäischer und nationaler Ebene in ein Unionsprinzip umgewandelt werden. Auch müssen ausländische Führerscheine, insbesondere aus Drittstaaten, leichter und schneller in Deutschland anerkannt werden.

In Deutschland werden heute die Inhalte der europäischen Berufskraftfahrerqualifikationsrichtlinie getrennt von der Fahrausbildung unterrichtet und geprüft. Durch eine Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung als „2-in-1“-Modell wäre die Ausbildung weniger zeitaufwändig und deutlich günstiger – bei Erhalt der Ausbildungsqualität. Des Weiteren müssen die theoretische und praktische Führerscheinprüfung sowie die Berufskraftfahrerqualifikation in unterschiedlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union absolviert werden können. Das geltende Wohnortprinzip muss daher auf europäischer und nationaler Ebene in ein Unionsprinzip umgewandelt werden. Auch müssen ausländische Führerscheine, insbesondere aus Drittstaaten, leichter und schneller in Deutschland anerkannt werden.

Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV: „Fach- und Arbeitskräfteengpässe bestehen auf vielen Funktionsebenen in der Logistik – die demographische Entwicklung verstärkt diesen Negativtrend. Besorgniserregend ist der Mangel qualifizierter Berufskraftfahrer, der bereits zu Produktionseinbußen führt. Seit Jahren bemühen sich die Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche aktiv darum, beruflichen Nachwuchs aus dem In- und Ausland zu gewinnen und die Attraktivität des Berufskraftfahrerbildes zu erhöhen. Doch reichen Lohnsprünge und betriebliche Maßnahmen allein längst nicht mehr aus, um dem Fahrpersonalengpass entgegenzuwirken. Flankierend bedarf es auch grundlegender Veränderungen des BKF-Qualifikations- und -Fahrerlaubnisrechts, ohne das allgemeine Qualifikationsniveau abzusenken. Vor allem müssen bürokratische Hürden bei den Berufszugangsvoraussetzungen sowie Sprachbarrieren abgebaut werden.“

Das gemeinsame Positionspapier der Verbände DSLV, BDE, bdo und BGL zur Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung finden Sie hier.


Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 600.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 135 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2022). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.

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