Welche zentralen Entwicklungen gibt es aktuell im Personalmarketing? Mit welchen Kommunikationskanälen erreicht man die Zielgruppen am besten? Wie wird das Employer Branding wirksam und überzeugend in die Unternehmensstrategie integriert? Die gemeinsam von der Logistik-Initiative Hamburg (LIHH), der BHV Bremische Hafen- und Logistikvertretung, der NBS Northern Business School und den LogistikLotsen für die Metropolregion Nordwest durchgeführte Umfrage richtete sich mit zehn ausgewählten Fragen an Unternehmen aus der Logistik, um den aktuellen Ist-Zustand zu ermitteln und daraus bedarfsorientierte Unterstützungsformate abzuleiten. An der von Anfang Mai bis Ende Juni 2023 laufenden Umfrage haben überwiegend Fach- und Führungskräfte aus der Logistikbranche teilgenommen.
Etwa 35% der Teilnehmenden stufen den Nachwuchs- und Fachkräftemangel für das Unternehmen mittlerweile als ein großes bis sehr großes Geschäftsrisiko ein. Mögliche negative Auswirkungen sind dabei die Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft, steigende Arbeitskosten und der Verlust von Aufträgen. Doch mit welchen Mitteln versuchen die Unternehmen sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und öffentlich sichtbar zu werden? Die hier als Antworten genannten TOP 3-Maßnahmen sind mit der allgemeinen Unternehmens-Webseite (81%), der Teilnahme an Karriereevents oder Jobmessen (77%) und Social-Media (75%) eher klassisch geprägt. Lediglich 2% der Unternehmen beschäftigen sich bereits intensiver mit den Möglichkeiten des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) beim Personalmarketing und Recruiting, obwohl 60% grundsätzlich bis komplett der Aussage zustimmen, dass KI die Art, wie Unternehmen Nachwuchs- und Fachkräfte gewinnen, mittelfristig erheblich an Bedeutung zunehmen wird. Es bieten sich hier beispielsweise schon heute durch den Einsatz von Chat-Bots oder der Textanalyse in Bewerber-Datenbanken etliche gut funktionierende und leicht umzusetzende Hilfestellungen. Bis solche digitalen Recruiting-Tools allerdings flächendeckend genutzt werden, müssen erst einmal die Fundamente richtig sitzen. So stufen über 30% der Unternehmen ihre unternehmenseigene Social-Media-Kompetenz den heutigen Anforderungen selbstkritisch als nicht genügend und mehr als 50% als mittelmäßig ausgeprägt ein. Dabei gibt es mittlerweile zahlreiche Belege dafür, dass Social-Media-Recruiting ein wirksames Mittel sein kann, um qualifizierte Bewerbungen zu erhalten und die eigene Arbeitgebermarke zu stärken. In einer ähnlich gelagerten Umfrage unter Logistik-Azubis im Jahr 2022, die ebenfalls von den oben genannten Institutionen durchgeführt wurde, ergaben sich Instagram (89,3%), YouTube (48,9%) und TikTok (47,3%) als die passendsten Social-Media-Kanäle zur Ansprache junger Menschen.
Klar ist, dass gutes Personalmarketing zeitintensiv und nicht einfach mal nebenher erledigt werden kann. Die Produktion von professionellem Content und Storytelling ist zeitintensiv und erfordert auch ein entsprechendes Know-How. Wer die Topkräfte von morgen ansprechen will, muss sie mit wohldurchdachten Inhalten auf den von ihnen bevorzugten Kanälen überzeugen. Und das kann sich je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich ausgestalten. Im Zuge das Nachwuchs- und Fachkräftemangels verschmelzen die Unternehmensbereiche Personal und Marketing zunehmend zu einem eigenständigen Bereich, dem Personalmarketing, und dieser sollte gezielt mit qualifizierten Mitarbeitenden besetzt sein, die in der Lage sind ein entsprechendes Maßnahmenportfolio von der Recruitingkampagne bis zum Onboarding strategisch vorzubereiten und durchzuführen. Um Unternehmen eine erste Orientierung zu bieten, welche Themenfelder und Schritte es auf der „Employer-Branding-Roadmap“ des Unternehmens zu verankern gilt, entwickelt die Logistik-Initiative Hamburg nun auf Grundlage der Umfrageergebnisse ein Weiterbildungsangebot „Zukunftsfähiges Employer Branding in der Logistik“, das ab Herbst 2023 für Unternehmen angeboten wird.
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