Ende letzten Jahres wurden die Akteure der Cluster Logistik-Initiative Hamburg, Erneuerbare Energien Hamburg, Hamburg Aviation, Life Science Nord, Maritimes Cluster Norddeutschland, Food Cluster Hamburg sowie Finance City Hamburg im Rahmen unseres KLIMAready Projekts aufgefordert, eine 16 Fragen umfassenden Umfrage zu beantworten. Insgesamt haben 128 Teilnehmende Einblicke zu ihren bestehenden und geplanten Maßnahmen, Hürden und Unterstützungsbedarfen geteilt.

Die Ergebnisse der Umfrage zeichnen ein eindrucksvolles Bild: In sieben Hamburger Branchen-Clustern ist Nachhaltigkeit längst nicht nur ein Schlagwort. Vielmehr haben sich zahlreiche Unternehmen bereits auf den Weg gemacht, eine klimafreundliche Zukunft aktiv mitzugestalten.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile fest in den Hamburger Unternehmen verankert. Die zentrale Botschaft der Umfrage lautet: Wir wollen noch mehr Kooperation! Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern und Hamburg für eine klimafreundliche Zukunft fit machen. Das Projekt KLIMAready, in dem erstmalig sieben Hamburger Cluster zusammenarbeiten, bietet gute Möglichkeiten, Wissen zu teilen, zu erweitern und innovative Lösungen voranzubringen.“

Klimawandel und Nachhaltigkeit beschäftigen nahezu alle Befragten

Auf die Frage, von welchen Faktoren in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimawandel die jeweiligen Organisationen betroffen sind, war die häufigste Antwort (71 %)1 die Energietransformation im Sinne der Nutzung von Erneuerbare Energien, Elektromobilität und Energieeffizienz, dicht gefolgt von den Faktoren Emissionsreduktion (68 %) und regulatorischen Vorgaben (58 %). Die Erwartungen von Kunden waren bei gut der Hälfte der Befragten ein entscheidender Faktor. Technologische Anforderungen, wie etwa neuartige Antriebe, sind für rund 23 % der befragten Organisationen relevant.

Betrachtet man diese Einschätzungen im Kontext der Unternehmensgröße, dann zeigt sich, dass große Unternehmen (über 500 Mitarbeitende) Energietransformation und Emissionsreduktion überdurchschnittlich wichtig bewerten, wohingegen kleine und mittlere Unternehmen insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit hervorheben. Zwischen den einzelnen Branchen ist man sich bei der Bewertung jedoch weitestgehend einig.

Rund 9 % der Befragten gaben an, dass sie bislang noch keine entsprechenden Maßnahmen umgesetzt oder geplant haben. Am häufigsten (67 %) arbeiten die Akteure an Maßnahmen zur Nutzung von erneuerbaren Energien bzw. nachhaltigen Technologien zur Energiegewinnung und -nutzung. Weiter gab über die Hälfte der Befragten an, eine Nachhaltigkeitsstrategie und/oder Nachhaltigkeitsberichte erstellt zu haben sowie Mitarbeitende entsprechend geschult und/oder neu eingestellt zu haben. Auch externe Hilfestellungen werden von den Befragten genutzt. Am häufigsten (45 %) wurden Angebote der jeweiligen Clusterorganisation wahrgenommen.

Herausforderungen und Bedarfe: Wo Unternehmen Unterstützung suchen

Die Top 3 Herausforderungen bei der Implementierung von klimafreundlichen Maßnahmen sind die Faktoren zusätzlicher Arbeitsaufwand (48 %), regulatorische Unsicherheit (52 %) sowie Finanzierung / hohe Implementierungskosten (66 %).

Als konkrete Unterstützung vom Projekt KLIMAready wurden insbesondere Informationen, Vernetzungsangebote und Umsetzungshilfen in den Themenbereichen Nutzung oder Erzeugung von Erneuerbaren Energien, Nachhaltigere Mobilität, Emissionsreduktion und Energieeffizienz nachgefragt. Auch konkrete Wünsche wurden geäußert:

  • Regelmäßige Updates zu regulatorischen Änderungen (48 %)
  • Onlineservices, z.B. Datenbanken oder Infoseiten zu bestimmten Themen (47 %)
  • Netzwerk- und Kooperationsmöglichkeiten (46 %)
  • Übersicht zur Regulatorik in meiner Branche (43 %)
  • Austausch mit anderen Organisationen (42 %)
  • Leitfäden zur Umsetzung von klimafreundlichen Maßnahmen (39 %)

 

Fokus Logistik-Initiative Hamburg – Wie unterscheidet sich die Branche?

20 Befragte haben angegeben, dass sie sich dem Cluster Logistik-Initiative Hamburg zugehörig fühlen. Dabei lässt sich grundlegend festhalten, dass die prozentualen Verteilungen und Tendenzen sich weitestgehend mit dem Gesamtdurchschnitt decken, dennoch gibt es einige Auffälligkeiten:

So gaben 15 % der Logistik Akteure an, aktuell noch keine Nachhaltigkeitsmaßnahmen geplant oder umgesetzt zu haben – das sind mehr als doppelt so viele, wie im Gesamtdurchschnitt (6,3 %). Weiterhin setzen die Befragten der Logistik Branche deutlich häufiger auf die Unterstützung privater Beratungsunternehmen als der Gesamtdurchschnitt (45 % zu 25 %). Als zusätzlichen Service – etwa vom KLIMAready Projekt – wünschen sich 60 % der Befragten des Logistikclusters explizit Leitfäden zu der Umsetzung von klimafreundlichen Maßnahmen – ein Plus von 20 % im Vergleich zum Durchschnitt. Deutlich wird auch, dass die Branche auf Kooperation setzt: Auf die Frage „Welche Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen sehen Sie?“ gab es keine Befragten, die keine Anknüpfungspunkte sahen.

Hamburg denkt vernetzt: Kooperation als Schlüssel

Eine klare Botschaft der Befragten lautet: Zusammenarbeit ist der Schlüssel. Fast alle Teilnehmenden äußerten Interesse an Kooperationen. Schon jetzt setzen 62 % auf den Austausch mit anderen Organisationen, um die Implementierung von klimafreundlichen Maßnahmen voranzutreiben.

Ganze 94,5 % der Befragten gaben in der vorliegenden Umfrage an, zukünftig Anknüpfungspunkte mit anderen Organisationen zu sehen. Besonders hervorgehoben wurden dabei der Austausch von Best Practices, gemeinsame Forschungsprojekte, Kooperationen zur Emissionsreduktion sowie branchenübergreifende Schulungen/Workshops.

 

So setzt das Projekt KLIMAready an

KLIMAready ist ein vom Europäischen Fond für Regionale Entwicklung sowie der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg gefördertes Projekt. Im Rahmen des Projekts wollen wir Brücken bauen: zwischen Branchen, Unternehmen und Menschen. Das Ziel ist es, gemeinsam Hindernisse zu überwinden und neue Wege zu finden. Hierzu sind verschiedene Maßnahmen geplant. Diese leiten sich zum einen aus der Bedarfsanalyse ab und werden zum anderen im Sinne einer agilen Entwicklung aus den Erfahrungen im Projektverlauf schöpfen. Die geplanten Schritte der nächsten Monate sind:

  • Start der ersten Clusterbrücke, eine branchenübergreifend und agil organisierte Zusammenarbeit, um gemeinsam klimarelevante Themen zu identifizieren, zu bewerten und Maßnahmen zu entwickeln.
  • Aufarbeitung der gewonnenen Erkenntnisse sowie die Konzeption weiterer Clusterbrücken.
  • Aufbau einer Website als Wissenshub mit Informationen zu Regulatorik, Fördermöglichkeiten und Angeboten im Bereich nachhaltiger Unternehmensentwicklung für die Metropolregion Hamburg sowie Best Practice Beispielen.
  • Planung und Umsetzung von Veranstaltungen zur Vernetzung sowie zum Kompetenzaufbau.

Das alles steht unter einem großen Ziel: Gemeinsam werden wir KLIMAready!

1 Mehrfachnennungen bei jeder Frage möglich

 

Alle Details zum Projekt finden Sie hier.

 

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