Die zweite Sitzung des Fachkreises Intralogistik fand als Exkursion zum Standort Hodenhagen der Geis Industrie-Service GmbH statt. Dort kamen Logistikexperten, Wissenschaftler und Anwender zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Potenziale der Intralogistik auszutauschen – mit besonderem Fokus auf die Automatisierung.

Die Geis Industrie-Service GmbH, ein traditionsreiches, familiengeführtes Unternehmen, bot den Teilnehmenden spannende Einblicke in ihre logistischen Prozesse und mögliche Automatisierungslösungen. Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich durch die zunehmende Automatisierung in der Intralogistik? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussion.

Nach einem ersten Kaffee bildeten die Begrüßung und Einführung durch Cord Christian Ellerbrock, Niederlassungsleiter sowie Prof. Dr. Axel Werner als Fachkreisleiter den Auftakt in einen interessanten Vormittag. Beide gaben einen ersten Einblick in die Thematik und leiteten in das Programm über.

Cord Christian Ellerbrock stellte den Standort Hodenhagen vor. Das Unternehmen führt hier einen Auftrag für die Bosch Thermotechnik Marke Buderus aus. Die Geis Gruppe übernimmt dafür logistische Aufgaben wie Einlagerung, Bestandsführung, Kommissionierung, Verpackung und Verladung der Ware. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Vorstellung der neuen Lagerimmobilie aus dem Jahr 2023, die über eine Gesamtfläche von 23.063 Quadratmetern Hallenfläche sowie 2.333 Quadratmeter Mezzanine verfügt. Die Anlage ist in drei Hallenabschnitte unterteilt mit einer Regalanlagenkapazität von 26.204 Stellplätzen, die jeweils eine Tragkraft von 1.000 Kilogramm besitzen. Ergänzend dazu umfasst die Mezzanine eine Fachbodenanlage mit 12.087 Stellplätzen. Dabei wurden sowohl bestehende Prozesse als auch Herausforderungen und Optimierungspotenziale thematisiert. Die Führung, mit den fachkundigen Erklärungen der Standortleitung, dauerte dann auch deutlich länger als geplant, da bereits dabei vor Ort rege nachgefragt und diskutiert wurde. Alle Teilnehmenden nutzen aktiv die Chance, Fragen zu stellen, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu suchen und ein Gefühl für die Herausforderungen dieses Standorts zu bekommen.

Ein zentrales Thema nach der Besichtigung war dann der Austausch über fahrerlose Transportfahrzeuge (FTS) und andere Automatisierungsmöglichkeiten. Finnja Kietzke von der Still GmbH präsentierte mögliche Lösungen und Problemstellungen für den Standort, woraus sich eine lebhafte Diskussion entwickelte, in der Chancen, Herausforderungen und praktische Anwendungsbeispiele aus den verschiedenen Perspektiven von Logistikern, Planern und der Forschung intensiv beleuchtet wurden.

Blick in die Zukunft: Chancen und offene Fragen

Die Veranstaltung machte deutlich, dass die Automatisierung in der Intralogistik enorme Potenziale bietet, aber in konkreten Fällen immer noch einige Hürden zu überwinden sind. Neben technischen Herausforderungen spielen auch wirtschaftliche Faktoren eine zentrale Rolle: Welche Investitionen lohnen sich langfristig? Und wie lassen sich bestehende Strukturen effizient an neue Technologien anpassen?

Einigkeit bestand darüber, dass Automatisierung ein Schlüsselfaktor zur Bewältigung des Fachkräftemangels sein wird. Besonders hybride Modelle, in denen Mensch und Maschine intelligent zusammenarbeiten, könnten eine erfolgversprechende Lösung darstellen. Erste Erfahrungen mit der Automatisierung sammelt Geis am Standort bereits durch den Einsatz einer Reinigungsmaschine, die hauptsächlich nachts im Einsatz ist und sich als "saubere Sache in der Automatisierung" erwiesen hat.

Die Logistik-Initiative mit dem Fachkreis Intralogistik hat genau dieses Ziel: den Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Planung zu fördern, Herausforderungen und Lösungen zusammenzubringen und so die Zukunft der Intralogistik aktiv mitzugestalten.

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