Bei der 29. Sitzung des Fachkreises Logistikimmobilien, die in den Räumlichkeiten von Jones Lang LaSalle stattfand, war diesmal ein vieldiskutiertes Thema sehr präsent: Das Erbbaurecht. Dementsprechend stand die Sitzung auch unter dem Titel: „Besitzen war gestern: Wie Erbpacht den Industriestandort Hamburg neu definiert“. Dabei gab es spannende Einblicke aus juristischer Sicht mit dem Versuch einer Antwort auf die Frage „Eigentum light oder Miete plus?“ sowie in die städtische Perspektive auf das Thema Erbpacht. Abschließend brachte die BWI die Teilnehmenden auf den neuesten Stand bezüglich des Projekts MOVE21.
Nach zwei Terminen im Exkursionsformat fand die 29. Fachkreissitzung diesmal wieder im klassischen Format bei Jones Lang LaSalle statt. Nachdem der Fachkreisleiter, Oliver Jähn von JLL, die Teilnehmenden begrüßt und kurz die Agenda und die Ziele der Sitzung skizziert hatte, präsentierte Marvin Brand von Arnecke Sibeth Dabelstein das Thema Erbbaurecht zunächst aus juristischer Perspektive. Zunächst skizzierte er dabei die Unterschiede zwischen dem klassischen Eigentumserwerb und dem Erbbaurecht. Hierbei ging er auch darauf ein, wie sich die Einträge im Grundbuch dabei unterscheiden. Darauf aufbauend ging er dann näher auf die wesentlichen Inhalte des Erbbaurechts ein und thematisierte hierbei unter anderem die Möglichkeiten der Aufteilung im Erbbaurecht, die Dauer und den Erbbauzins. Auch die Möglichkeiten der Beendigung eines Erbbaurechtsvertrages durch Zeitablauf, Heimfall, Aufhebung oder Verkauf wurden vorgestellt. Weitere Themen waren u.a. die Übertragbarkeit, die Finanzierung oder der Umgang mit Altlasten.
Im zweiten Vortrag des Tages stellte dann Frank Gaster (in Vertretung von Lea Foltin und Katja Heumann) die Vermarktung städtischer Arbeitsstättenflächen durch die Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft (HIW) vor. Hierzu skizzierte er zunächst kurz den Aufbau und die grundlegenden Ziele der HIW, bevor er dann auf die Prozesse der Flächenvermarktung an sich einging. Hierbei stellte er auch die Ziele dar, die die Freie und Hansestadt Hamburg mit dem Erbbaurecht verfolgt. Weiterhin wurde eine Übersicht über die insgesamt von der HIW bisher vermarkteten Flächen gegeben sowie ein aktuelles Beispiel zur Erbbaurechtsvergabe (Paulihaus) vorgestellt. Interessant an diesem Beispiel war unter anderem, dass es sich um eine Baugemeinschaft dreier Unternehmen handelt, was entsprechende Implikationen auf den Erbbaurechtsvertrag hat. Ein weiterer Themenblock widmete sich dann dem Hamburger Immobilienportal (www.hamburg-business.com) und auf welche Weise dieses von Immobilienanbietern und Interessenten genutzt werden kann.
Im dritten Vortrag des Tages stellte Melina Pusch von der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) den aktuellen Stand im Projekt MOVE21 vor. Neben allgemeinen Informationen zum Projekt gab sie dabei zunächst auch einen geographischen Überblick der Teststandorte im Bezirk Altona. Anschließend stellte sie den Quartiers-Hub in der Holstenstraße vor, in dem sich sowohl ein Micro-Hub, der von drei Logistikdienstleistern genutzt wird, als auch Räumlichkeiten sozialer Einrichtungen befinden. Genutzt wird hierbei ein vormals leerstehendes Gebäude der SAGA. Ebenfalls im Detail dargestellt wurde der Quartiers-Hub am Kaltenkircher Platz. Auch hier befindet sich ein Micro-Depot, das für logistische Zwecke genutzt wird. Hierbei handelt es sich jedoch um eine modulare Lösung, die sich auf einem ehemaligen Parkplatz befindet. Darüber hinaus befinden sich am Kaltenkircher Platz diverse Mobilitätsangebote (Bushaltestelle, Car-Sharing, Abstellmöglichkeiten für Räder und Mikromobilität) sowie ein durch die Stadtreinigung im Rahmen des MoLo-Hubs-Projekts aufgestellter EcoHHub, der verschiedene Angebote zum Tauschen und Spenden, zum Beziehen von Entsorgungsartikeln sowie zum Entsorgen selber bietet. Abschließend sammelte Herr Jähn noch Themenvorsachläge für die Fachkreissitzungen im nächsten Jahr, bevor er die Teilnehmenden verabschiedete.