Tag 2 unserer Themenwoche Soziale Nachhaltigkeit befasst sich mit dem Teilaspekt „soziales Engagement“ und zeigt in zwei Beispielen, wie humanitäre Logistik in unserer Stadt gelebt wird.
Insgesamt geht es bei sozialem Engagement im unternehmerischen Kontext darum, sicherzustellen, dass Unternehmen nicht nur wirtschaftlichen Erfolg erzielen, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben, indem sie fair, ethisch und verantwortungsbewusst handeln. Besonders engagiert sind hier vorrangig die zahlreichen gemeinnützigen Hilfsorganisationen in Hamburg, wie zum Beispiel HANSEATIC HELP. Für das noch recht junge Unternehmen, gegründet in der Hochphase der Geflüchtetenkrise 2015, ist die Logistik der vielen Sachspenden und Hilfsgüter ein bedeutsamer Faktor. Einen umfassenden Einblick, wie die Abläufe in der Spendenlogistik aussehen und welche Bedarfe eine Hilfsorganisation hat, erhielten gestern die Teilnehmerinnen der Ladies Logistics Lounge im Rahmen einer Führung durch das Logistikzentrum des Hanseatic Help e.V. in der Großen Elbstraße am Altonaer Fischmarkt. Hier werden Sachspenden, vor allem Kleidung, Hygieneprodukte und weitere Artikel des täglichen Bedarfs gesammelt, sortiert, kategorisiert und an mehr als 300 Organisationen in Hamburg und darüber hinaus zur Weitergabe an bedürftige Menschen ausgegeben. Was lokal nicht benötigt wird, liefert Hanseatic Help als Hilfsgüter in Krisenregionen weltweit. Zur kostenlosen Direktversorgung notleidender Privatpersonen betreibt der Verein in mehreren Stadtteilen „Hanseatic Help Stores“. Unterstützung gibt es dafür von vielen Logistikern und deren Mitarbeitenden, die sich ehrenamtlich engagieren. Das Motto #einfachmachen steht dabei stets im Vordergrund - egal ob soziale Spendenlogistik, soziale Räume oder soziale Integration. Diesem Gedanken „einfach machen“, folgen auch viele unserer Mitglieder mit großer Hilfsbereitschaft, wie BURSPED bei der Flut im Ahrtal oder die HHLA, die sich konstant in der Ukraine engagiert.
Lokal und zentral – Logistik und Soziale Angebote
Das Hamburger Projekt „MOVE21“ bringt logistische und soziale Nutzung von Immobilien zusammen, wiebspw. in Altona, wo der erste Hamburger Quartiers-Hub geschaffen wurde. Die logistische Nutzung des Quartier-Hubs umfasst im Wesentlichen ein kleines Umschlagslagers für Güter. Ziel dieses sogenannten Mikrodepots ist es, durch den Einsatz von kleineren E-Fahrzeugen oder E-Lastenrädern den Verkehr für Warentransporte auf der letzten und ersten Meile zu reduzieren und umweltfreundlich zu gestalten. Im sozialen Bereich des Hubs sind ein Beratungs- sowie ein Sozial-Kiosk untergebracht. Das Einzugsgebiet für hilfesuchende Menschen ergibt sich aus dem Standort des Sozial- und Beratungskiosks und richtet sich sowohl an Bewohnerinnen und Bewohner im Umfeld, aber auch an wohnungslose Menschen aus den umliegenden Bereichen. Die verfügbaren Angebote sind niedrigschwellig ausgerichtet, auf Vertrauensbasis und ohne einen Nachweis der Bedürftigkeit zugänglich. Alle Details zum Konzept und Projekt finden Sie hier.
So werden Sie aktiv
Haben wir Ihren sozialen Nerv getroffen und Sie bekommen Lust, sich aktiv zu engagieren? Dann nutzen Sie doch zum Beispiel das Angebot des Corporate Volunteering von HANSEATIC HELP! Unternehmen haben hier im Rahmen von sogenannten „Social Days“ die Möglichkeit, sich mit einer Gruppe von Mitarbeitenden einen Eindruck der Gegebenheiten zu verschaffen und gleichzeitig wertvolle Unterstützung zu leisten. Wenn Sie also ein paar Stunden Ihrer Zeit spenden möchten, wenden Sie sich gerne per Mail an freiwillig@hanseatic-help.org unter Nennung des Wunschtermins und der voraussichtlichen Gruppengröße.
Die soziale Nachhaltigkeit beschränkt sich indes nicht nur auf die Unterstützung von Bedürftigen. Sie greift noch viel tiefer. Was Unternehmen bei der Umsetzung einer sozial gerechten Unternehmensstrategie noch beachten sollten, erfahren Sie morgen. Dann geht es um Teilhabe und die Schaffung einer inklusiven Arbeitsumgebung.