Die Herausforderungen an und um Flüsse sowie Wasserstraßen sind vielfältig: Von Nutzungskonflikten zwischen Freizeitnutzenden und Gewerbe bis hin zu Umweltschutz und der Integration moderner Technologien gibt es zahlreiche Themen, die es zu bewältigen gilt. Das Projekt Connected River setzt jetzt schon seit zwei Jahren genau hier an und arbeitet mit einem innovativen, partizipativen Ansatz, der nicht nur schnelle und kosteneffiziente Lösungen hervorbringen soll, sondern auch den Wert für alle Beteiligten maximiert. Behörden, Hafenverwaltungen sowie Interessensgruppen entlang der Flüsse sind dabei genauso einbezogen wie die Endnutzenden. Beim Midterm-Event in Antwerpen wurden nun die ersten Ergebnisse vorgestellt und mit einem Fachpublikum diskutiert.

Das Event brachte verschiedene Beteiligte am 30.09.2024 in Antwerpen zusammen, um sich über die Fortschritte und ersten Erfolge des Projekts Connected River auszutauschen. Zu den Zielgruppen gehörten insbesondere Behörden, Hafenverwaltungen sowie Unternehmen und Freizeitanbietende, die direkt oder indirekt mit den Flüssen und Wasserstraßen verbunden sind.

Connected River hat durch die Förderung noch bis 2026 die Möglichkeit, einmal ganz unterschiedliche Dinge, Methoden und Herangehensweisen auszuprobieren. Nach der Hälfte der Projektlaufzeit wurde bereits deutlich, dass man aus den erfolgreichen Methoden und Anwendungen lernen kann, gleichzeitig aber auch ein hoher Wert darin besteht, dass Dinge auch einmal scheitern dürfen. In den Diskussionsrunden und Beiträgen standen dabei vor allem neue Formen der Zusammenarbeit und innovative Lösungen im Fokus. Der Austausch zeigt, dass die Herausforderungen für das Stakeholder-Engagement sehr unterschiedlich sein können. Die vielfältigen Sichtweisen der verschiedenen Betroffenen führen zu einer komplexen Suche nach Lösungsansätzen. Die Suche nach den richtigen Stakeholdern sowie die richtige Ansprache dieser stellen ebenfalls Herausforderungen dar. Auch beim Panel zum Experimentieren und Skalieren wurde deutlich, dass die vertiefte Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Skalierung und den vorab zu treffenden Entscheidungen zu mehr Komplexität führt, mit der sich die Pilotenregionen auseinandersetzen müssen. Die Nutzung digitaler Technologien spielt hierbei eine zentrale Rolle, um Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Mit dieser Fragestellung werden sich die Piloten nun in der nächsten Zeit dieses Projektes, auch mit Hilfe der LIHH, beschäftigen.

Die aktive Teilnahme der Logistik-Initiative Hamburg bestand unter anderem bei einem Stand am Markt der Möglichkeiten mit einem interaktiven Entscheidungsablauf zum Thema „Readyness for Up-Scaling“, bei dem es hauptsächlich darum geht, wie erste Ideen und Lösungen auf ein höheres Niveau gehoben werden können. Dies betrifft nicht nur die räumliche und zeitliche Ausweitung der Maßnahmen, sondern auch die Frage der Tragfähigkeit nach der EU-Finanzierungszeit. Gerade dieser Schritt ist entscheidend, um langfristig nachhaltige Lösungen für alle Beteiligten zu etablieren.

In den zwei darauffolgenden Tagen wurde in Antwerpen innerhalb des Projektteams an den nächsten Schritten gearbeitet. Neben den inhaltlichen Diskussionen bot die Veranstaltung den Teilnehmenden auch die Möglichkeit, die Herausforderungen aus einer anderen Perspektive zu erleben. Eine gemeinsame Kanutour auf der *Kleinen Nete*, einer der Pilotregionen des Projekts, ermöglichte es, die Probleme und Chancen vor Ort hautnah zu erfahren. Solche Erlebnisse sind entscheidend, um ein tieferes Verständnis für die verschiedenen Blickwinkel der Beteiligten zu entwickeln und Nutzungskonflikte besser zu verstehen. Im Rahmen einer kleinen Experimentierphase mit dem Pilotprojekt aus Hamburg wurde überprüft, inwiefern sich die Discovery Tour auch für andere Regionen und Länder eignet. Im Rahmen eines abschließenden Workshops wurde die Frage erörtert, ob die Voraussetzungen für eine Skalierung gegeben sind. Im Rahmen der Veranstaltung wurde den Teilnehmenden die Möglichkeit geboten, durch verschiedene Fragestellungen zu eruieren, ob sie bereit sind, aus der Experimentierphase Produkte oder Prozesse zu nehmen und diese durch Skalierung zu optimieren. 

Wir freuen uns auf die weitere Entwicklung und darauf, gemeinsam mit den Projektbeteiligten wichtige Themen weiter voranzubringen.

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