Logistik an sich ist bereits vielfältig und herausfordernd. Große Mengen an Material und Menschen zeitgleich an einen unter Umständen relativ unbekannten Ort zu bringen, und das unter hohem Zeitdruck, ist um ein Vielfaches komplexer. Die Bundeswehr plant und übt diese Abläufe an der Logistikschule der Bundeswehr in der Lucius D. Clay-Kaserne in Garlstedt und wir durften dort mit dem Professorium einen Tag vor Ort verbringen.

Inwieweit können das Professorium der LIHH und die Logistikschule der Bundeswehr voneinander profitieren – darum ging es bei diesem Treffen.

Nach einer gemeinsamen Anreise mit einem Bus der Helmut-Schmidt-Universität begrüßte uns Brigadegeneral Holger Draber, Kommandeur der Logistikschule. Von ihm wurden wir den Tag durch ein vielseitiges Programm geführt, das uns tiefgehende Einblicke in die logistischen Herausforderungen und Ausbildungsaktivitäten der Bundeswehr gewährte. Dabei stellte er die Bedeutung der Logistikschule im Gesamtkontext der Bundeswehr dar. Besonders hervorgehoben wurde, dass die Logistikschule die zentrale Ausbildungsstätte für die Logistik samt ihrer Bereiche Gefahrgut, Verpflegung und weitere logistische Sonderaufgaben ist. Das Kompetenzzentrum bereitet Soldaten mit hochmodernen Übungsanlagen auf ihre Aufgaben in nationalen und internationalen Einsätzen vor. Ein besonderes Highlight des Vormittags war aber auch der Fachvortrag von Professor Dr. Dominik Kreß, der unter dem Titel „Military Logistics – Selected Examples“ ausgewählte Beispiele aus der militärischen Logistik präsentierte. Hierbei wurde klar, dass die wissenschaftliche Fragestellung und die realen Bedarfe in der Logistik noch pragmatisch überbrückt werden müssen, damit alle davon profitieren können. In den Diskussionen wurde aber klar, dass der Wille dazu von beiden Seiten vorhanden ist.

Nach den ersten Vorträgen und anregenden Diskussionen wurde eine wohlverdiente Pause eingelegt. In der Truppenküche der Kaserne hatten wir die Gelegenheit, uns zu stärken und uns in informeller Atmosphäre weiter auszutauschen.

Im Anschluss erhielten wir Einblicke in die verschiedenen Übungseinrichtungen und Ausbildungsanlagen. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Logistischen Übungszentrum (LogÜbZ), das seit 2006 eine zentrale Rolle im Training logistischer Verbände spielt. Unter der Leitung von Oberst Torsten Ickert bietet das Zentrum systembasiertes Handlungstraining, um die Logistiker der Bundeswehr optimal auf ihre Einsätze vorzubereiten. Das Ziel ist es, eine kohärente, einsatzbereite und kaltstartfähige logistische Unterstützung sicherzustellen. Ein weiteres Highlight war die Präsentation des Joint Logistic Support Group Coordination and Training Centre (JCTC), vorgestellt von Kapitän zur See Schumacher. Das JCTC bildet multinationale logistische Führungskräfte auf operativer und taktischer Ebene aus.

Der Besuch der Logistikschule der Bundeswehr bot einen faszinierenden Einblick in diese Welt der Logistik. Ein herzliches Dankeschön an Brigadegeneral Holger Draber und sein kompetentes Team für den offenen Austausch, Frau Müller für die sichere und angenehme Busfahrt und Dominik Kreß für die Organisation der Exkursion.

Mehr zum Professorium (HHLOP) finden Sie hier.

 

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