Beim Amt für IT und Digitalisierung steht das Thema Cybersicherheit im Zusammenspiel mit der Digitalstrategie für Hamburg klar auf der Agenda. Wie diese Themen in Einklang gebracht werden und vor welchen Herausforderungen die Logistikbranche beim Thema Cybersicherheit in Hamburg steht, erklärt Christian Pfromm, Chief Digital Officer (CDO) der Freien und Hansestadt Hamburg in diesem Interview.

Was macht das Amt für IT und Digitalisierung (oder der CDO) im Bereich Digitalisierungsstrategie und Cyber-Sicherheit?

Im Fokus stehen Investitionen in sichere IT-Infrastrukturen, um kritische Systeme und Daten vor Angriffen zu schützen. Gleichzeitig schulen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um über sicheres Verhalten im digitalen Raum aufzuklären. Aktuell formulieren wir eine Cybersicherheitsstrategie, die mit der Digitalstrategie für Hamburg im Einklang ist und klare Ziele, Maßnahmen und Ressourcen festlegt. Damit wir mit gebündelter Kraft gegen Cyberbedrohungen vorgehen, haben wir zudem eine Kooperationsvereinbarung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
 

Bedeutet die Digitalisierungsstrategie nicht sogar noch ein höheres Risiko für Cyber-Attacken?

In einer zunehmend digitalisierten Welt sind wir mehr denn je von Cyberbedrohungen betroffen. Hamburg braucht daher eine auf die Bedürfnisse der Stadt zugeschnittene Cyberstrategie. Diese soll die Resilienz von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gegen Cyberangriffe verstärken. Ziel der Strategie ist es, einen Schutzrahmen zu entwickeln und die Cybersicherheit in Hamburg dauerhaft zu etablieren, um Aktivitäten aller Cybersicherheitsakteure und Bereiche zu schützen und gleichzeitig digitale Potenziale auszuschöpfen.

Können Sie Beispiele für erfolgreiche Projekte oder Initiativen nennen, die die Cybersicherheit in der Logistikbranche in Hamburg verbessert haben?

Als einer der größten Logistikstandorte in Europa arbeitet Hamburg aktiv an der Stärkung der Cybersicherheit. Der Hamburger Hafen spielt hier eine zentrale Rolle. Beispielsweise stellt das Cyber Security Operation Center eine Echtzeitüberwachung, Incident-Response und Bedrohungsanalysen bereit, um kritische Infrastrukturen im Hafen zu schützen. Mit dem Projekt SmartPort setzen wir auf den Einsatz innovativer Technologien, um zum einen Abläufe zu optimieren, aber auch die Sicherheit von Daten zu gewährleisten.

Welche speziellen Herausforderungen sehen Sie im Bereich der Cybersicherheit für die Logistikbranche in Hamburg?

Eine besondere Herausforderung in Hamburg ist die Komplexität der Lieferketten. Die Logistikbranche umfasst zahlreiche Akteure wie Frachtunternehmen, Hafenbehörden, Spediteure und Kunden. Das erhöht die Angriffsfläche für Cyberbedrohungen und erfordert eine gut orchestrierte Zusammenarbeit. Die zunehmende Digitalisierung von Prozessen bietet einerseits große Chancen, erhöht aber auch die Anzahl potenzieller Angriffspunkte. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl technologische als auch organisatorische Maßnahmen umfasst.

Was ist Ihr persönlicher Rat für Unternehmen im Bereich Logistik?

Es gibt Vieles, das Unternehmen tun können, um Cyberangriffe wirksam abzuwehren. Sicherzustellen, dass alle individuell erforderlichen technischen Maßnahmen ergriffen werden, liegt auf der Hand. Zusätzlich kann ich jedem Unternehmen nur raten, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Boot zu holen. Wenn das Bewusstsein für potenzielle Gefahren und die Fähigkeiten zur Abwehr zur Selbstverständlichkeit werden, ist sehr viel gewonnen.


In Rahmen unseres Cyber Security Summer 2024 möchten wir Sie umfassend zum Thema Cybersicherheit informieren und sensibilisieren. Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen im Themensommer finden Sie hier.

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