Der jährliche Europatag am 9. Mai erinnert an die Idee der politischen Zusammenarbeit und Einheit, die die Europäische Union seit ihrer Gründung vorantreibt. Unter dem Motto "In Vielfalt geeint" hat sich die EU zum Ziel gesetzt, einen dauerhaften Frieden zwischen den Nationen Europas zu gewährleisten. Dieser Tag zeigt uns, dass die EU mehr als nur ein Zusammenschluss von Ländern ist.
Seit siebzig Jahren steht die EU (und ihre Vorgängerorganisationen) für Frieden, Freiheit und Demokratie für eine Gemeinschaft von mittlerweile 450 Millionen Menschen in 27 Mitgliedsstaaten. Viele Errungenschaften sind uns so vertraut geworden, dass wir sie als selbstverständlich ansehen.
Auch die Logistikwirtschaft profitiert in vielfältiger Weise von der EU, vor allem durch die Schaffung eines einheitlichen Marktes oder die Vereinfachung grenzüberschreitender Transporte. Es wird in transeuropäische Verkehrsnetze (TEN-V) investiert, die darauf abzielen, effiziente und nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen über die Grenzen hinweg zu schaffen. Auch die Digitalisierung in der Logistikbranche wird durch Initiativen wie das Digitale Transport- und Logistikforum (DTLF) gefördert, um den elektronischen Datenaustausch und die Interoperabilität digitaler Systeme zu verbessern. Sicherlich gibt es auch die andere Seite der Medaille, wenn bspw. das Stichwort Bürokratie angesprochen wird.
Den heutigen #EuropeDay nehmen wir zum Anlass, dass wir auf die kommenden Wahlen in vier Wochen blicken. Denn in Hamburg findet am 9. Juni nicht nur die Europawahl, sondern auch die Bezirkswahl statt. Aktuell werden über 1,4 Millionen Wahlbenachrichtigungen an die Hamburgerinnen und Hamburger verschickt.
Wir erleben seit Jahren einen immer rasanteren Wandel auf globaler Ebene und stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, sei es ein Krieg an unseren europäischen Grenzen, geopolitische Spannungen, die Auswirkungen der Digitalisierung oder die Bewältigung der Energiewende. Diese erfordern nicht nur die regionale, sondern auch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, um sie wirksam zu bewältigen. Eine lebendige Demokratie, die auf Rechtsstaatlichkeit basiert, ist dabei unerlässlich. Übrigens feiert das Fundament unseres Zusammenlebens, das Grundgesetz, am 23. Mai seinen 75 Geburtstag.
Organisationen wie Arbeit und Leben (eine Kooperation des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV)machen sich zunehmend Sorgen darüber, dass antidemokratische Kräfte weiter erstarken könnten. Es sei daher entscheidend, dass wir uns gemeinsam für die Stärkung der Demokratie einsetzen, sei es durch eine hohe Wahlbeteiligung, die Förderung von demokratischem Diskurs und Engagement oder die Unterstützung von Initiativen, die Bildung, Vielfalt und Toleranz fördern.
Auch mehr und mehr Unternehmen schauen mit Sorge auf den Zustand unserer Demokratie und auf die drohenden Gefahren für unsere Wirtschaft durch die Spaltung der EU. Viele Arbeitgebende positionieren sich gegen Rechtsextremismus und machen sich für Vielfalt und eine offene Gesellschaft stark. Durch Initiativen zeigen sie Haltung, doch viele fragen sich auch, was man konkret tun kann, um die Demokratie zu stärken und Vielfalt zu leben.
Unsere Mitglieder HHLA, Otto und Edeka engagieren sich zum Beispiel beim Business Council for Democracy und setzen sich für ein inklusives Arbeitsumfeld ein, in dem Diskriminierung und Rassismus keinen Platz haben und gegenseitiger Respekt und Wertschätzung gelebt werden. Durch Schulungen und Initiativen unterstützt der BC4D Unternehmen aktiv dabei, das Bewusstsein ihrer Mitarbeitenden für demokratische Werte zu stärken und Vielfalt zu fördern.
Bitte nutzen auch Sie die verfügbaren Mittel und Wege, um auf die EU-Wahl und ihre hohe Relevanz für uns alle aufmerksam zu machen. Ob in Ihren Geschäftsräumen, im Intranet, in Ihren Magazinen und Newslettern oder auf Social Media - motivieren Sie andere, zur Wahl zu gehen! Die Wahlbeteiligungs-Kampagne Pulse of Europe stellt dafür kostenfreie Vorlagen zur Verfügung.
Jede Wahl bietet dem Einzelnen die Chance, die Zukunft aktiv mitzugestalten, sei es direkt vor der eigenen Haustür oder auf EU-Ebene. Durch eine Stimmabgabe können wir alle beeinflussen, in welche Richtung sich die Bezirke und Europa entwickeln werden. Letztendlich liegt es an uns allen, die Demokratie zu schützen und zu stärken.