Gestern trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung unter dem Motto „Dekarbonisierung des schweren Straßengüterverkehrs: Oberleitungstechnologie als Baustein für die Verkehrswende“ in der Schleswig-Holsteinischen Landesvertretung in Berlin. Ziel war es, die bisherigen Erfahrungen und zukünftigen Perspektiven dieser vielversprechenden Technologie zu diskutieren.
Die Oberleitungstechnologie wurde als Schlüsselkomponente der Verkehrswende hervorgehoben. Diese Technologie könnte erheblich dazu beitragen, die CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr zu reduzieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Besonders beeindruckend war der Beitrag von Dr. Jörg Salomon, der die Potenziale dieser Technologie für die Logistikbranche detailliert erläuterte.
In der anschließenden Podiumsdiskussion hatte unsere Geschäftsführerin Carmen Schmidt die Gelegenheit, mit Hartmut Höppner (Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr), Philipp Franke (Abteilungsleiter vernetzte und digitale Mobilität im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg), Dr. Jörg Salomon (Deutsche Post / DHL), Hasso Grünjes (Head of eHighway bei Siemens Mobility GmbH) und Stefan Ziegert (Produktmanager nachhaltige Transportlösungen bei Scania Deutschland GmbH) die Zukunftsperspektiven der Oberleitungstechnologie im schweren Straßengüterverkehr weiter zu erörtern. Ein besonderer Vorteil dieser Technologie ist die Möglichkeit des dynamischen Ladens der Fahrzeuge während der Fahrt, was die Reichweite erhöht, die Batteriekapazität verringert und die notwendige Ladezeit drastisch reduziert. Moderiert wurde die lebhafte und informative Diskussion von Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein.
Trotz der positiven Aussichten ist die Zukunft der Oberleitungstechnologie in Deutschland unsicher. Die drei deutschen Projektregionen werden Ende des Jahres keine Anschlussförderung erhalten, was die Weiterentwicklung dieser wichtigen Infrastruktur gefährden könnte. Ob es in Deutschland eine langfristige Perspektive für die Oberleitungstechnologie als Ergänzung zu anderen Alternativen wie Ladeinfrastrukturen geben wird, oder ob wir die Chancen einer vielversprechenden Technologie zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs verpassen, wird sich bald zeigen.