4. Bahnkonferenz – Schienengüterverkehr und Häfen

Dr. Bernd Pahnke, Leiter des AK Schiene und Sprecher der Geschäftsführung der TFG Transfracht GmbH, eröffnete die Konferenz und begrüßte die Teilnehmer mit einem kurzen Überblick über die diesjährige Marktentwicklung, die primär durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Mengenverlusten und Verzögerungen in den globalen Lieferketten geprägt war. Gleichzeitig stellte er heraus, dass zur Stärkung des Schienengüterverkehrs sowie zur Steigerung der Wettbewerbsfähig die gezielte Zusammenführung von Digitalisierung und nachhaltiger Entwicklung notwendig sei. „Gerade im Seehafenhinterlandverkehr zählen intelligente vernetzte Lieferverkehre. Hierbei ist die Bahn der ideale Verkehrsträger für mehr nachhaltige Transporte“, so Dr. Pahnke.

Starke Schiene - ein wichtiger Beitrag zu Klimaschutz und logistischer Versorgung der Wirtschaft

Wie wichtig die Zuverlässigkeit der Schiene für die Lieferketten ist, erläuterte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG: „Die Wirtschaft braucht einen zuverlässigen, leistungsfähigen und hochvernetzten Schienengüterverkehr. Mit unserer Strategie 'Starke Schiene' wollen wir genau das schaffen. Unter der Überschrift 'Starke Cargo' wandelt sich unsere Güterbahn DB Cargo zum Anbieter kompletter Logistikketten und versorgt ihre Kunden künftig mit deutlich mehr Service. Dazu gehören auch innovative Lösungen für den Kombinierten Verkehr sowie die Hinterlandanbindung der großen Seehäfen. Komplexe Warenströme lassen sich so wirtschaftlich und vor allem klimafreundlich bewältigen."

Die Bahn – ein wichtiges intermodales Bindeglied für die Häfen

Frank Dreeke, Präsident des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe e.V., verdeutlichte, dass die Schiene ein wichtiges Bindeglied für die Häfen sei und hob die Unschlagbarkeit der Bahn auf langen Strecken hervor. Bei dem steigenden Transportvolumen sei es von großer Bedeutung, die Eisenbahninfrastruktur auf das Wachstum vorzubereiten.

Aktuelle Situation in der Seeschifffahrt und Strategien

Dr. Maximilian Rothkopf, Chief Operating Officer und Mitglied des Vorstands der Hapag-Lloyd AG, verdeutlichte, dass sich die Lieferketten weiterhin verzahnen werden. Dabei sei die Bahn ein bedeutendes Element. Trotz der Problematiken, die durch die Pandemie für die Containerschifffahrt entstanden sind, wie extreme Schwankungen in der Nachfrage oder eine Überlastung der Häfen, seien die internationalen Lieferketten weiterhin aufrechterhalten worden. 

Wie die Digitalisierung die Logistik verändern wird

Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der TU Dortmund, betonte, dass „die Digitalisierung von allem und die künstliche Intelligenz in allem alles ändern wird. Die Logistik wird eine der ersten Branchen sein, in der sich KI-Verfahren massenhaft durchsetzen werden. Es entsteht eine Silicon Economy. Nutzt die Logistik ihre Chance, wird wesentlich dort entschieden, wer künftig die Wirtschaft in dieser neuen, digitalen Welt steuern wird.“ Mit dem neuen auf uns zukommenden Ökosystem, werde es zukünftig kein Oligopol mehr geben. Er appellierte an die Teilnehmer: „Jeder Akteur ist dazu aufgerufen, die Schwelle zur Digitalisierung zu übertreten.“

Mit dem Ende der Bahnkonferenz endete auch die Funktion von Dr. Bernd Pahnke als Leiter des Arbeitskreises Schiene, da sich dieser in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Carmen Schmidt, Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg verabschiedete sich gemeinsam mit Ingo Egloff, Vorstand des Hamburg Hafen Marketings e.V., und bedankten sich herzlich für sein langjähriges Engagement im Arbeitskreis. Zukünftig wird Sebastian Doderer (Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH) die Leitung des Arbeitskreises übernehmen. Neben Stefan Marx (boxXpress.de GmbH) wird Ihm zudem Heiko Wulff-Rabenstein (DB Cargo AG) unterstützend zur Seite stehen.