Mit einer spannenden Gruppe an Stakeholdern aus unterschiedlichsten Kompetenzbereichen des Netzwerks der LIHH sowie unseres Fachkreises Risiko+Recht diskutierte die Logistik-Initiative Hamburg in der letzten Woche die möglichen und notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt der Zukunft.

Der Workshop, der von Camilla Domenighini von der Universität Antwerpen geleitet und von der LIHH ausgerichtet wurde, behandelte konkret die Fragestellungen: Wie sollten Haftung und Risiko bei Unfällen auf die Akteure der Binnenschifffahrt verteilt werden? Wer ist eigentlich verantwortlich, wenn ein autonomes Binnenschiff einen Unfall verursacht? Was geschieht, wenn die Ladung an Bord eines autonomen Binnenschiffs verloren geht?

Der Workshop ist Teil des europäischen Forschungsprojekts AUTOBarge, an dem die LIHH beteiligt ist. Er wurde in gleicher Weise zuvor bereits mit Stakeholdern aus Rotterdam sowie Antwerpen durchgeführt. Der Workshop wendete eine partizipative Designmethode an: Mit seiner kollaborativen Methodik konnte dabei die Expertise und Sichtweise ganz unterschiedlicher lokaler Stakeholder eingebunden werden. Unter den 16 Teilnehmenden waren Binnenschiffer, Versicherer, Rechtsanwaltskanzleien, Terminalbetreiber, Port Authorities, öffentliche Verwaltung, Wissenschaftliche Einrichtungen, Clusterorganisationen sowie Reeder vertreten.
 

Das Ergebnis: Es ist kompliziert. Die Beteiligten waren sich einig, dass die Geschädigten von Unfällen nicht ohne Entschädigung bleiben sollten und dass die Binnenschiffsoperateure die Risiken eines autonomen Schiffsbetriebs im Regelfall tragen sollten. Einigkeit herrschte zudem auch darüber, dass hierfür klare gesetzliche Regelungen entwickelt werden müssen, um so die autonome Binnenschifffahrt zukünftig auch durch einen verlässlichen Rechtsrahmen zu ermöglichen und voranzubringen. Die Ergebnisse des Workshops werden nun in anonymisierter Form ausgewertet und im Laufe des Jahres als Teil der Forschung im AUTOBarge-Projekt veröffentlicht. Sie werden als Forschungsergebnisse mittelfristig dazu beitragen, einen Rechts- und Regulierungsrahmen für die Risikoverteilung zu entwickeln, der den Bedürfnissen aller Beteiligten in diesem Sektor gerecht wird. Wir halten Sie über die Projektergebnisse natürlich auf dem Laufenden. Mehr Informationen für AUTOBarge-Projekt finden Sie auch hier.

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für diesen erkenntnisreichen und spannenden Workshop-Tag.
 

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