Wie kann der städtische Güterverkehr auf dem Wasserweg gefördert werden? Und wie können autonome Schiffe hierbei eine Rolle spielen? –Mit genau diesen Fragestellungen beschäftigt sich das AVATAR-Projekt, welches das Ziel verfolgt, innovative und nachhaltige städtische Güterverkehrskonzepte mit autonomen und emissionsfreien Schiffen zu erproben um hierdurch eine Verlagerung von Verkehren der Straße auf das Wasser (z.B. Fleete, Kanäle, Wasserstraßen) im urbanen Kontext auf der letzten Meile zu erreichen.
Das AVATAR-Projekt befindet sich aktuell auf der Zielgeraden- und konnte in den letzten Wochen einige wichtige Meilensteine erreichen, die wir im Folgenden kurz vorstellen möchten.
AVATAR-Schiff fertiggestellt
Das im Rahmen des Projekts speziell für urbane Transportanwendungen konzipierte und gebaute „AVATAR-Schiff“ ist fertiggestellt und konnte in der letzten Woche erstmals in Gent (Belgien) getestet werden. Am 10.05.2023 wurde das Schiff zu Wasser gelassen und wird in den kommenden Wochen intensiven Tests unterzogen. Das neue Schiff wird zukünftig als Testschiff für die städtische Güterverteilung eingesetzt (25 Tonnen Ladekapazität, emissionsfrei, hochautomatisiert) und soll im Rahmen von Folgeprojekten (u.a. DECARBOMILE) auch in Hamburg zum Einsatz kommen.
Einige Eindrücke aus der letzten Woche hier:
Policy Position Paper veröffentlicht
Zusammen mit dem Projektpartner POM Oost-Vlaanderen aus Belgien hat die Logistik-Initiative Hamburg ein Policy Position Paper erstellt, das die wichtigsten wirtschafts-, verkehrs- und umweltpolitischen Handlungsempfehlungen des Projekts zusammenfasst. Das Policy Position Paper adressiert hierbei insgesamt acht Schlüsselthemen, mit denen sich politische Entscheidungsträger befassen müssen, um Anwendungsfällte wie jene aus dem AVATAR-Projekt in ihrer Umsetzung zu fördern und zu ermöglichen.
1. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines städtischen Güterverkehrs auf Wasserstraßen hängt in hohem Maße von der kommunalen und regionalen Verkehrspolitik ab
2. Der sozioökonomische und ökologische Nutzen im muss bei der Bewertung des Gesamtnutzens mitbetrachtet werden
3. Die wasser- und landseitige Infrastruktur für solche Anwendungsfälle muss vorhanden und intakt sein
4. Die autonome (Binnen-)Schifffahrt braucht einen rechtlichen Rahmen
5. Der Haftungsrahmen muss für die autonome (Binnen-)Schifffahrt definiert werden
6. Pilotprojekte bringen neue Erkenntnisse!
7. Städte und Kommunen müssen mit ihren eigenen Anwendungsfällen aktiv werden – Und so mit gutem Beispiel vorangehen!
8. Bürokratie und uneinheitliche, zersplitterte Zuständigkeiten verhindern die Umsetzung innovativer Lösungen.
AVATAR Final Event und AVATAR-Webinar – Informieren Sie sich über die Projektergebnisse
Zum Projektende laden das AVATAR-Projekt und die Logistik-Initiative Hamburg alle an den Projektergebnissen interessierten Akteure herzlich zu den folgenden beiden Veranstaltungen ein.
Am 02.06.2023, von 9-10 Uhr, präsentiert die Logistik-Initiative Hamburg die Ergebnisse einer Abschlussarbeit zum Thema Hamburgs Verkehrs- und Nachhaltigkeitsstrategien und lädt im Rahmen eines Online-Webinars ein. „How do Hamburg’s transport & sustainability strategies align with the AVATAR concept of zero emission urban inland waterway transport? – An analysis“.
Am 29. und 30.06.2023 findet schließlich in Gent (Belgien) das Final Event des AVATAR-Projekts statt. Mit Konferenzprogramm und Live-Demonstrationen präsentieren die Projektpartner, einschließlich der Logistik-Initiative Hamburg, die Ergebnisse des 3,5-jährigen Innovationsprojekts.