Nationales, innovatives Pilotprojekt „BOSS“ im Hamburger Hafen führt die Kontrollpunkte der veterinär- und lebensmittelrechtlichen Einfuhr-, die Pflanzen- sowie Zollkontrollen an einem Standort zusammen.
Im Arbeitskreis Verkehr der Logistik-Initiative Hamburg ist bereits 2018, in Zusammenarbeit mit Herrn Michael Schrader, seinerzeit Leiter des Hauptzollamtes, der Name BOSS entstanden. Gemeinsam wurde damals überlegt, wie die Veterinär-, Pflanzen- und Zoll-Abfertigungen im Hamburger Hafen verbessert werden können. Der Name BOSS hat sich aus der Idee ergeben, einen gemeinsamen STOP im Hamburger Hafen einzurichten: den Border One Stop Shop, eben BOSS.
Die Problematik der Standorte
Aktuell sind 2 Veterinärämter im Hafengebiet beheimatet – eines im Osten und das weitere im Westen. Da beide Ämter unterschiedliche Öffnungszeiten haben, ergibt sich aufgrund der geographischen Lage ein täglicher Querverkehr über die Köhlbrandbrücke. Das bedeutet viele Extra-Kilometer und zusätzlichen CO2- sowie NOX Ausstoß zwischen den Terminals und dem jeweils geöffneten Veterinäramt. Der Arbeitskreis Verkehr hat es sich seinerzeit zur Aufgabe gemacht, eine Lösung zu finden, um das Prozedere in Zukunft umweltfreundlicher und digitaler zu gestalten.
Das als ideal identifizierte Gelände für den Border One Stop Shop liegt in der Mitte des Hamburger Hafens, in Waltershof, auf dem Gelände des bekannten Zollamt Waltershof. Die vom AK Verkehr durchgeführten Simulationen, bei denen die LKWs nicht mehr entgegengesetzt Richtung Ost- und Westhafen fahren müssen, sondern zentral und auch im 2-fach Schichtsystem von einer zentralen Stelle abgefertigt werden, brachten beeindruckende Ergebnisse.
Durch die Einsparungen von Touren und gefahrenen Kilometern leistet BOSS einen großen Beitrag für die Emissionsreduzierungen im Hamburger Hafen – der CO2 und NOX-Ausstoß geht drastisch nach unten!
Kurz gesagt, die LKWs erledigen auf Ihrer eigentlichen Tour die Veterinäramts Abfertigung und zwar ohne extra Wege!
Digitale Integration
Die Idee zu BOSS hat bei den wichtigen Hafenexperten wie der Handelskammer Hamburg, dem Verein Hamburger Spediteure, dem Verband Straßengüterverkehr Hamburg, dem Unternehmensverband Hafen Hamburg und den Terminals sofort großen Zuspruch gefunden. Ziel ist es auch, dass das Konzept Border One Stop Shop digital in das Slot-Management System des Hamburger Hafens, zusammen mit der DAKOSY Datenkommunikationssystem AG, eingebunden werden soll. Das heißt, es geht nicht nur um einen zentralen Ort, sondern auch um eine digitale Integration aller Abfertigungskonzepte in der maritimen Supply Chain. Dies soll im Zusammenspiel mit dem zentralen Standort mehrere Ziele unterstützen:
Fazit des Arbeitskreises Verkehr
Die im Arbeitskreis Verkehr gesammelten Zitate von Michael Schrader (HZA Hamburg-Stadt) zu BOSS bringen es auf den Punkt:
- "weniger CO2-Ausstoss durch BOSS"
- "Kompetenzbündelung im Zentrum des Hafens"
- „kurze Wege - schnelle und sichere Entscheidungen"
- "BOSS, „ein Unternehmerbüro" für alle Hafenkunden"
- „BOSS schafft für Wirtschaft und Verwaltung eine Win-Win-Situation“
Als Logistik-Initiative Hamburg, zusammen mit unserem ITS-Netzwerkmanagementoffice, freuen wir uns sehr über die großartige, nationale Resonanz zu diesem Pilotprojekt und danken besonders Michael Schrader (HZA Hamburg-Stadt) für seine herausragende Rolle und Unterstützung bei diesem Beitrag.
Weitere Informationen der Stadt Hamburg zu BOSS finden Sie hier.