Branchengrößen sind sich auf der 6. Bahnkonferenz einig: Mit dem Krisenmodus als neuer Realität sowie dem Anspruch, die gesteckten Klimaziele erreichen zu wollen, bedarf es einem gezielten und schnellen Ausbau sowie einer weitreichenden Modernisierung der Schieneninfrastruktur in Deutschland.
Roger Mahler, Geschäftsführer METRANS Rail (Deutschland) GmbH: Es ist wichtig, dass wir in Deutschland mehr für den Güterverkehr machen, mehr für den gesamten Eisenbahnverkehr. Aber bevor wir mehr Güter auf die Schiene bekommen, müssen wir die Infrstruktur ausbauen, denn mit der derzeitigen Infrastruktur können wirk eine Steigerung um 20% bringen und auch keine 100%ige Steigerung beim Personen- und Fernverkehr. Also die Politik beim Wort nehmen und mehr für die Schiene in Deutschland machen. Denn Gut auf der Schiene ist besser.
Stefan Meyer, Prokurist & Gesamtleiter Intermodal Deutschland Kühne + Nagel (AG & Co.) KG: Ich glaube ein funktionierender Schienengüterverkehr ist eminent wichtig dafür, die Warenversorgung für die deutschen Unternehmen gewährleisten zu können. Umso besser die Kapazitäten da sind und es funktioniert, wird auch Deutschland funktionieren.
Peter Wolf, Geschäftsführer CMA CGM Deutschland GmbH: Die 6.Bahnkonferenz war erneut eine gelungene und gut organisierte Veranstaltung, bei der unter den Branchenvertretern Einigkeit über die Bedeutung des Verkehrsträgers Schiene und des Kombinierten Verkehrs herrschte. Konsens bestand auch hinsichtlich der dringend erforderlichen Instandhaltung, Modernisierung sowie dem Ausbau des Schienennetzes.
Die Veranstaltung machte jedoch auch noch einmal deutlich, dass sowohl der Weg dorthin als auch zur Optimierung des Kombinierten Verkehrs insgesamt noch viele Herausforderungen birgt, bei denen ein positiver Outcome nur durch ein gemeinsames Auf- und Eintreten aller Interessenvertreter, inklusive der politischen Entscheidungsträger, zu erreichen ist.
Michael Blach, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung EUROGATE: Die optimale Anbindung unserer Terminals an das deutsche und europäische Hinterland ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft der Häfen. Dafür sind gut abgestimmte, schnelle und verlässliche Verbindungen und eine intakte Infrastruktur zwingend notwendig. Diese Infrastruktur muss stets bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. Perfektionismus können wir uns dabei nicht leisten, sondern es braucht pragmatische Lösungen kombiniert mit einem Infrastrukturdenken für Morgen.
Der Leiter des Arbeitskreises (AK) Schiene, Sebastian Doderer, hofft, mit dem umfangreichen Programm der Konferenz wichtige Impulse für die Entwicklung des Seehafen-Hinterlandverkehrs auf der Schiene gegeben zu haben. Dass die Konferenz dieses Jahr wieder in Präsenz stattfinden konnte, unterstützte den Austausch. „Dieser Zuspruch, den die Konferenz auch nach 6 Jahren erfährt, zeigt, dass es diesen Redebedarf gibt und dass es ganz wichtig ist, diese Themen in einem solchen Rahmen zu diskutieren und zu adressieren. Die Themen sind dringlicher als je zuvor.“, schlossen die Geschäftsführende der Logistik-Initiative Hamburg, Carmen Schmidt, und Axel Mattern, Vorstand bei Hafen Hamburg Marketing (HHM).