Die Ergebnisse der WaCaBa-Studie zur Wiederbelebung städtischer Kanäle und Fleete für urbane Wirtschaftsverkehre wurden Anfang Mai 2022 im Rahmen der AVATAR-Konferenz der Logistik-Initiative Hamburg präsentiert.
Im Rahmen der Konferenz am 04.05.2022, auf Einladung des EU Interreg NSR Projekts AVATAR und der Logistik-Initiative Hamburg, tauschten sich Experten aus dem Bereich Logistikdienstleistung, Wissenschaftler und Forscher sowie städtische Beteiligte zu den Potentialen einer Letzte Meile-Versorgung auf dem Wasserweg aus. Ein Highlight der Veranstaltung war die Vorstellung der Studienergebnisse der Water Cargo Barge, die im Auftrag der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation und mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr kürzlich vom Fraunhofer CML fertiggestellt wurde. Die Logistik-Initiative Hamburg, das AVATAR-Projekt und die Studienbeteiligten hatten hier in enger Kooperation bspw. über Stakeholder-Workshops die Anforderungen und die logistische Nachfrageseite näher beleuchtet und Feedback aus dem LIHH-Netzwerk eingeholt.
„Die Studienergebnisse zeigen, dass Nachfrage nach einem alternativen Transportweg auf dem Wasser aktuell nur in Teilen der Logistikbranche besteht. Insbesondere in der Kurier-Express-Paket-Branche wird allerdings Potenzial in den urbanen Wasserwegen gesehen, etwa wenn ein Transportschiff auch als schwimmendes Micro Depot für die Feinverteilung von Paketen mit Lastenfahrrädern genutzt werden kann. Die im Rahmen der Studie durchgeführte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung urbaner Wassertransporte fällt ambivalent aus. Kostenvorteile kann der Wasserweg vor allem ausspielen, wenn der Transport sehr schwerer Güter in großer Menge erfolgt. Steht demgegenüber das zu transportierende Volumen im Vordergrund, bleibt der Lkw das kosteneffizienteste Transportmittel für Logistikunternehmen. Positive Umwelteffekte lassen sich vor allem erzielen, wenn Gütertransporte mit einer elektrisch betriebenen Water Cargo Barge Transportwege mit Diesel-Lkw ersetzen. Im Vergleich mit ebenfalls elektrisch betriebenen Lkw ist demgegenüber ein höherer Energieverbrauch wassergebundener Transportmittel pro transportierter Einheit anzunehmen, mit entsprechend höherem CO2-Ausstoß in der Energieerzeugung. Entlastung brächte eine urbane Wasserlogistik dann vornehmlich für das Straßennetz und vom Straßengüterverkehr betroffene Anwohnerinnen und Anwohner.“ (BWI Hamburg)
Die WaCaBa-Studie ist online frei verfügbar und kann hier heruntergeladen werden.