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HANSEBLOC

KMU-NetC Projekt

Hanseatische Blockchain-Innovationen für Logistik und Supply Chain Management

HANSEBLOC ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes KMU-zentriertes FuE-Projekt zur Erprobung und Erarbeitung von Blockchain-Lösungen im Logistikkontext.

Die Logistik-Initiative Hamburg fungiert im Rahmen des Projekts als Verbund- und Projektkoordinator.

Projektzeitraum: April 2018 – März 2021

Förderprogramm: Das Projekt wird kofinanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)aus dem Programm „Förderung von strategischen KMU-Innovationsverbünden in Netzwerken und Clustern“ (KMU-NetC). „KMU-NetC“ ist Teil des Konzepts „Vorfahrt für den Mittelstand – Das Zehn-Punkte-Programm des BMBF für mehr Innovation in KMU“.

Projektbudget: Gesamt rund 3,1 Mio. EUR, von denen das BMBF etwa 1,9 Mio. EUR an Förderung zur Verfügung stellt

Das HANSEBLOC-Konsortium besteht aus insgesamt zehn norddeutschen Verbundpartnern aus dem Netzwerk der Logistik-Initiative Hamburg, darunter:

Die Logistik-Initiative Hamburg fungiert im Rahmen des Projekts als Verbund- und Projektkoordinator.

Assoziierte Partner

Foto: Mitglieder des HANSEBLOC-Konsortiums, ©Logistik-Initiative Hamburg

Bisher werden Transportbegleitpapiere, Frachtbriefe und Zolldokumente von Transport- und Logistikunternehmen noch in Papierform, über E-Mail- und Clouddienste sowie Frachtbörsen ausgetauscht. Diese Formen sind aber nicht fälschungssicher und aufgrund der unterschiedlichen Softwarelösungen auch fehleranfällig. Mit dem Projekt HANSEBLOC sollen nun durch die Blockchain-Technologie nachhaltige Lösungen gefunden werden.

Zudem haben wir hierfür das Konzept „Sensorchain“ entwickelt, welches es erlaubt Daten von Sensoren über eine Blockchain abzusichern, die diese selbständig aufbauen und Daten über Bluetooth austauschen. Die Manipulation von Sensoren, um z. B. das teure Kühlen von Ware zu vermeiden wird damit deutlich erschwert. Die Sensorchain dient als eine sicherer, vertrauenswürdige Datenquelle für jede Blockchain und hat vielseitige Einsatzquellen.

Die HANSEBLOC Plattform wird als Grundgerüst für die Logistik dienen, indem sie den Transport aller Waren identitätsschützend dokumentiert. Zukünftig soll es möglich sein, dass andere Serviceanbieter Anwendungen für die HANSEBLOC Plattform schreiben und die Funktionalität erweitern. Beispielsweise können Versicherungen Transporte automatisch und komfortabel über die Plattform versichern.

Hintergrund:

Um neue Marktpotenziale zu erschließen sind KMU besonders herausgefordert, ihre Prozesse, Produkte und Dienstleistungen und auch ihre Geschäftsmodelle zu erneuern. Solche Innovationsstärke erreichen KMU vor allem im Verbund, zum Beispiel in Netzwerken und Clustern. In der Fördermaßnahme „KMU-NetC“ werden anspruchsvolle Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsverbünde im Rahmen von Netzwerken und Clustern mit maßgeblicher Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) gefördert. Die Kooperationen sind an den Bedarfen der KMU und den Innovationsstrategien oder Technologie-Roadmaps der Netzwerke und Cluster ausgerichtet. „KMU-NetC“ ist Teil des Konzepts „Vorfahrt für den Mittelstand – Das Zehn-Punkte-Programm des BMBF für mehr Innovation in KMU“. Mit diesem in die „neue Hightech-Strategie der Bundesregierung – Innovationen für Deutschland“ eingebetteten Konzept fördert das BMBF neue Ideen, neue Anwendungsmöglichkeiten sowie neue Geschäftsmodelle und setzt sich für eine weite Verbreitung und Nutzung von Forschungsergebnissen und Modelllösungen unter den KMU ein.

Ziele und Vorgehen:

Ein ungelöstes Problem in den Bereichen Transport, Logistik und im Besonderen in der Spedition ist die fälschungssichere Informationsübermittlung zwischen den Beteiligten der Logistikkette. Transportbegleitpapiere, Frachtbriefe und Zolldokumente werden heute neben der klassischen Papierform über E-Mail- und Clouddienste sowie über Frachtbörsen ausgetauscht. Es existieren zwar zahlreiche Softwarelösungen und Schnittstellen, aber kaum einheitliche Standards, sodass die Interoperabilität nur beschränkt gegeben ist. Das Projekt HANSEBLOC verfolgt das Ziel, dieses Problem mittels der Blockchain-Technologie nachhaltig zu lösen. Dabei handelt es sich um einen neuen Ansatz für vollautomatisierte Geschäftsbeziehungen auf der Grundlage der Ausführungsgarantie. Das Projekt baut auf bestehenden Systemen im Bereich Spedition und Transportmanagement auf und erweitert diese um den sicheren elektronischen Austausch von Frachtdokumenten. Dadurch werden Datenverluste bedingt durch Medienbrüche beseitigt und automatisierte organisationsübergreifende Prozesse ermöglicht.

Cluster- bzw. Netzwerkeinbindung:

Das Vorhaben bindet die Logistik-Initiative Hamburg ein, welche mit dem Ziel, die Rolle der Metropolregion Hamburg als führende Logistikmetropole Nordeuropas auszubauen, im Jahr 2006 ins Leben gerufen wurde und im Jahr 2014 den Gold-Status „Cluster Management Excellence“ erlangt hat – die höchste Stufe eines anerkannten europäischen Gütesiegels für Cluster und Netzwerke. Die Digitalisierung logistischer Prozesse und des Verkehrsmanagements bildet im Rahmen der LIHH-Leitlinie „Innovation und Wertschöpfung“ einen wesentlichen Inhalt des Innovationsclusters und beschäftigt den Großteil der mehr als 550 Netzwerkmitglieder im Geschäftsalltag. Mit dem Verbundprojekt HANSEBLOC werden neue Chancen zur zukünftigen strategischen Implementierung der Blockchain-Technologie anhand der Anwendungsbereiche Land-, See- und Lufttransport eröffnet und somit ein wertvoller Beitrag zur Umsetzung der Clusterstrategie geleistet.

Innovationsperspektive:

Das Ziel des Projektes besteht darin, Logistikketten durch die Verwendung von Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologien (DLT) transparenter zu gestalten, zu automatisieren und gleichzeitig die Anzahl der Medienbrüche zu reduzieren. Mit dieser Innovation wird Manipulationsfreiheit und Vertrauenswürdigkeit der Informationen sichergestellt. Die im weiteren Transportverlauf anfallenden Informationen (Daten über Grenzübergänge, Transportübergaben, Modalitätswechsel etc.) werden über sogenannte Smart Oracles als Schnittstellen zwischen der digitalen und der physischen Welt, ebenfalls auf sichere, vertrauenswürdige und manipulationsresistente Weise, in den Datenfluss integriert. Die vertragliche Logik wird dabei in Smart Contracts hinterlegt. Das angestrebte Lösungsszenario besteht aus der Kombination der vier Komponenten – Frachtbrief, Smart Contracts, Blockchain und Smart Oracles. Im Gegensatz zu anderen Projekten fokussiert dieses Projekt stark lokale, aber erweiterbare Lösungen. Diese sollen in einem überschaubaren Zeitrahmen nicht nur prototypisch, sondern vollumfänglich in Betrieb gehen und somit zu einem Vorteil für die beteiligten Unternehmen der Logistik-Initiative Hamburg führen.

Im August 2019 wurde basierend auf den Erkenntnissen des HANSEBLOC-Projekts eine wissenschaftliche Fachveröffentlichung zum Thema „Lizenzkette - Eine identitätsschützende Lizenzhandelsplattform für geistiges Eigentum“ von der HAW Hamburg publiziert. Das Paper kann hier heruntergeladen werden (kostenpflichtig, nicht barrierefrei).

Die Kühne Logistics University (KLU) hat im Rahmen der Hamburg International Conference of Logistics (HICL) im September 2019 eine wissenschaftliche Fachveröffentlichung zum Thema „Impact and Beneficiaries of Blockchain in Logistics“ als Conference Paper veröffentlicht. Dieses ist ebenfalls im Rahmen des HANSEBLOC-Projekts entstanden und steht hier zum Download zur Verfügung.

Im Februar 2020 wurde eine wissenschaftliche Fachveröffentlichung zum HANSEBLOC Privacy-Konzept publiziert. Die Veröffentlichung finden Sie hier zum Download.

Am 26.11.2020 fand die HANSEBLOC-Abschlusskonferenz do-inovation: Blockchain für und von KMU als Onlinekonferenz statt. Die dazugehörige Pressemitteilung finden Sie hier. Anlässlich der Abschlusskonferenz wurde zudem ein Projektvideo veröffentlicht, dieses finden Sie hier.

Das Projekt ist seit 01.04.2021 beendet. Die Schlussberichte ausgewählter Projektpartner finden auf der rechten Seite im Downloadbereich.

Einen abschließenden Blogbeitrag vom Projektpartner itemis AG finden Sie hier.

Die Schlussberichte aller 10 Projektpartner finden Sie in Kürze auch in der Technischen Informationsbibliothek (TIB) unter www.tib.eu. Die TIB ist die zentrale Depotbibliothek für Forschungsberichte für verschiedene Ministerien und forschungsfördernde Institutionen, darunter das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – über welches das HANSEBLOC-Projekt gefördert wurde – und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die LIHH und die Projektpartner haben keinen Einfluss auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung der HANSEBLOC-Schlussberichte in der TIB.

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