In dieser Rubrik stellen wir regelmäßig Entscheider und Macher vor, die den Logistikstandort „Metropolregion Hamburg“ aktiv mitgestalten und dazu beitragen, diesen zur innovativsten Logistikregion Europas zu machen. Dieses Mal: Wolgang Seuthe.
AusSichtErfolg gibt Einblicke in die Welt unserer Köpfe der Logistik. Hier verraten sie uns, was sie persönlich motiviert, was sie und ihr Unternehmen in und für Hamburg bewegen und welche Ideen sie für die Logistik von morgen haben. Gemeinsam mit unserem Online-Medienpartner HAMBURGschnackt.de geben wir ihnen eine mediale Bühne im Netzwerk und der Metropolregion Hamburg.
Wolfgang Seuthe
Logistics Consultant und Ehrenmitglied
Logistik-Initiative Hamburg
1930 in Hamburg geboren, ist Wolfgang Seuthe ein waschechter Hanseat mit einer facettenreichen Vergangenheit. Mit einem Gespür für aktuelle Themen und auch mit 90 Jahren anhaltender Neugierde, ist Herr Seuthe ein wahrer Kopf der Logistik in Hamburg und berichtet AusSichtErfolg getreu seinem Motto: Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein. (Jakobus Brief 1, 22-25)
Seit Gründung der LIHH 2006, ist er aktives Mitglied und hat uns in vielen Projekten und Veranstaltungen begleitet. 2020, zu seinem 90. Geburtstag, hat der Vorstand der LIHH in nun verdient zum Ehrenmitglied ernannt. Übrigens dem bisher zweiten Ehrenmitglied der Vereinsgeschichte!
Aber lesen Sie selbst:
Wie sah Ihr (bisheriger) beruflicher Werdegang aus?
Ausgefüllt erfüllt: 20 Jahre internationaler Handel, 50 Jahre Logistik vom 1. Container an
Was macht den Logistikstandort Hamburg aus? Und was ist die zurzeit spannendste Entwicklung in der Metropolregion?
Kurz und knapp: Elbanpassung, Digitalisierung und KI, Glokalisierung – Start-up Szene. Dabei stellt man sich die Frage: „Wie sieht man sich in der Zukunft? Weiter als auszubauendes Zentrum des globalen Warenaustauschs mit dem Hafen als nordeuropäische Logistik-Drehscheibe und wichtigem Industriestandort plus IT- oder vorwiegend IT?
Dabei dürfen Hamburgs Traditionen und Stärkennicht vergessen werden: international tätiger Handel, Banken; Versicherungen und Start-ups. Wir haben Expertise in vielen Bereichen – auch, diese in Digitalisierung zu integrieren und daraus neue, zukunftsweisende „Produkte“ zu entwickeln. Denn: nur der Wandel ist beständig – das muss gelebt werden!
Und: Politik und Wirtschaft sollten zur Unterstützung der HH-Repräsentanten und der breit gefächerten Aktivitäten des Hafen Marketing (HHM) die "Traditionen" in Übersee wieder mehr vermarkten, durch Delegationsbesuche auf höchster Ebene mit Bürgermeister und Senatoren, wie in den 70ern und 80ern so erfolgreich gelebt.
Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie an Ihre Mitarbeiter/innen und Kollegen/innen denken?
Das Wort "stolz" mag ich nicht. Ich denke mit Freude und Dankbarkeit an viele Mitarbeiter, die mich in vergangenen Jahrzehnten forderten und förderten, denen ich Vorreiter und gelegentlich Vorbild sein konnte. Mit denen es menschliche Kontakte gab bis in die Familien – und bis heute. Ich habe mich immer bemüht hanseatische Traditionen zu leben – auch wenn’s mal schwer war: Ehrlichkeit, Offenheit, Fakten auf den Tisch – „nicht drum rumreden“, wenn möglich, freundlich-freundschaftlich – auch im Lösen von Problemen und verfahrene Situation auch mal mit einem Scherz lösen.
Was ist die größte Herausforderung in den kommenden Monaten? Und wie werden Sie diese meistern?
Aktuell wird es mit 90 ruhiger –leider. Ich bemühe mich, informiert zu bleiben und bleibe engagiert in Nachhaltigkeit-Digitalisierung-KI.
Ich bin Mitglied bei der LIHH weil…
Ich bin Mitglied der LIHH seit Gründung, weil die Idee von Sen. Uldall richtig war, neben der übergeordneten Arbeit der Bundesvereinigung Logisitk, ein regionales Netzwerk zu schaffen für die Behandlung lokaler und regionaler Fragen und ggf. Probleme. Das hat sich den 14 Jahren LIHH bewährt. Die LIHH wandelt sich im Übrigen inhaltlich ständig anlog zur ökon./ökol. Entwicklung.
Welche Persönlichkeit aus der Hamburger Logistikbranche ist für Sie besonders (positiv) herausragend und warum?
Angela Titzrath und Thomas Eckelmann als führende Unternehmer Persönlichkeiten in Hafen und internationaler Logistik
Gunther Bonz als Präsident von UV und FEPORT
Die Professoren Kersten (TUHH) und Strothotte (KLU) wie der LIHH Vorsitzende Prof. Witten als „Verbinder“ von Wirtschaft & Politik.
Wie lautet Ihr Lieblingszitat?
Nothing comes from doing nothing (Shakespeare) oder westfälisch: “nich’ quaken – maken”
Was treibt Sie an, sich in Netzwerken zu engagieren?
Kontakte und Geschäfte kreieren, belastbare Kundenbeziehungen. Dabei gilt für mich: Persönliche Kontakte lassen sich nicht digitalisieren – oder nur sehr bedingt.
Ihr Lieblingsplatz in der Metropolregion Hamburg?
Haus und Garten in HH-Marienthal, Hafen und Hockeyplätze
Mit welcher Hamburger Persönlichkeit aus der Vergangenheit hätten Sie sich gern einmal auf einen Schnack getroffen?
Die visionären Unternehmer Kurt Eckelmann und Sen. Helmut Kern: sie schufen in den 70er Jahren entscheidende Grundlagen für die Entwicklung Hamburgs.
Wir bedanken uns bei Herrn Seuthe für seine offenen Worte und freuen uns, Ihnen mit seinem - eigens zum 90. Geburtstag - verfassten Lebensbericht, einen eindrucksvollen Einblick in sein Leben und Wirken ermöglichen zu können. „Für den, der´s lesen mag“ (Wolfgang Seuthe).